Irvine Arditti - Violine
Ashot Sarkissjan - Violine
Ralf Ehlers - Viola
Lucas Fels - Violoncello
Durch seine lebendige und differenzierte Interpretation von Kompositionen der Moderne und Gegenwart hat das Arditti Quartet weltweit einen herausragenden Ruf erlangt. Seit seiner Gründung 1974 durch den Geiger Irvine Arditti sind ihm mehrere hundert Streichquartette gewidmet worden, und so bildete sich das Ensemble mit den Jahren zu einer festen Größe der jüngsten Musikgeschichte heraus. Komponisten wie Adès, Aperghis, Birtwistle, Cage, Carter, Dufourt, Dusapin, Fedele, Ferneyhough, Francesconi, Gubaidulina, Harvey, Hosokawa, Kagel, Kurtág, Lachenmann, Ligeti, Nancarrow, Rihm, Scelsi, Sciarrino und Stockhausen haben ihm die Uraufführung ihrer Werke anvertraut, und das Repertoire des Quartetts umfasst bei vielen dieser und weiterer Komponisten die Gesamtheit ihrer Streichquartette.
Das Arditti Quartet ist davon überzeugt, dass für die Interpretation Neuer Musik eine enge Zusammenarbeit mit den Komponisten unerlässlich ist, und so suchte es mit ihnen stets den Dialog. Auch pädagogisch sind seine Mitglieder aktiv: Als ehemalige langjährige Dozenten bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik gaben sie zahlreiche Meisterkurse und Workshops für Interpreten und Komponisten in der ganzen Welt.
Die Diskographie des Arditti Quartets umfasst über 200 CDs. Allein bei Montaigne Naïve sind 42 Aufnahmen erschienen, die zahlreiche zeitgenössische Komponisten porträtieren und erstmals die Streichquartette der Zweiten Wiener Schule in Gesamtheit präsentieren. Viele Werke wurden in Anwesenheit der Komponisten eingespielt, wie zum Beispiel die Quartette Luciano Berios. Auch legendäre Episoden der jüngsten Musikgeschichte wie Stockhausens spektakuläres Helikopter-Quartett wurden vom Ensemble auf CD festgehalten.
Das Arditti Quartet hat im Laufe der letzten 40 Jahre zahlreiche Preise erhalten, darunter mehrfach den Deutschen Schallplatten-Preis. Für die Einspielungen von Werken Elliot Carters (1999), Harrison Birtwistles (2002) und Pascal Dusapins (2018) gewann es jeweils den Gramophone Award für die „beste Aufnahme zeitgenössischer Musik“. 1999 wurde ihm der prestigeträchtige Ernst-von-Siemens-Musikpreis für sein musikalisches Lebenswerk verliehen – eine Auszeichnung, die das Quartett in eine Reihe stellt mit Preisträgern wie Berio, Britten, Carter, Ferneyhough, Lachenmann, Ligeti und Rihm.
Zu Beginn des Jahres 2020 standen anlässlich der Pariser Streichquartettbiennale zwei Uraufführungen an: Die 93jährige Betsy Jolas und der 35jährige Christian Mason widmeten dem Quartett neue Werke. Im Februar arbeitete das Ensemble wieder als Solist mit Orchester und hob gemeinsam mit dem SWR Symphonieorchester und Michael Wendeberg ein neues Werk von Turgut Ercetin für Streichquartett und Orchester aus der Taufe.
Im Sommer war das Arditti Quartet auf einer Deutschlandtour in Dresden, Eisenach, Frankfurt, Bad Homburg und Weingarten in Konzerten zu erleben und gab Workshops für junge Komponist*innen und Interpret*innen.
Zu Beginn der Saison 20/21 war das Ensemble erneut zu Gast beim Berner Musikfestival mit Musik von Toshio Hosokawa. Im Oktober brachte es dann in der Berliner Philharmonie Betsy Jolas‘ Werk Topeng zur deutschen Erstaufführung und verhalf Tansy Davies‘ Nightingale: Ultra Deep Field zur Uraufführung.
Saison 2020/21
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