„Im äußersten, fast unhörbaren Pianissimo beginnt die koreanische Dirigentin den Klassiker von Maurice Ravel, gemeinsam mit dem BR-Symphonieorchester geschickt die empfindliche Akustik der Isarphilharmonie nutzend. Um danach die jazzigen Momente zu betonen, in straffem Tempo, aber immer klangsensibel. Musikantische Schlagkraft und genaue Zeichnung im Detail: Dieser dirigentische Spagat prägt das ganze Programm…" (Süddeutsche Zeitung, 24.11.2023)
Shiyeon Sung ist eine echte Pionierin ihres Metiers: Als erster südkoreanischer Dirigentin überhaupt gelang ihr der Sprung an die Pulte international renommierter Klangkörper, darunter das Concertgebouworkest, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Los Angeles Philharmonic oder das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Seit 2023 ist sie Principal Guest Conductor des Auckland Philharmonia Orchestra in Neuseeland.
Orchester und künstlerische Partner schätzen gleichermaßen ihre langjährige internationale Erfahrung und ihr starkes Netzwerk auf allen Kontinenten, ihr breit gefächertes Repertoire, das auch offen für Zeitgenössisches ist und ihre umsichtige, effektive Arbeitsweise. Sie hat eine klare musikalische Vision und zeichnet sich durch eine gestaltungsstarke Schlagtechnik, Leidenschaft im Ausdruck und eine kraftvolle Souveränität aus. Shiyeon Sung kann sowohl führen als auch inspirieren und dirigiert „mit einer schwer greifbaren Eleganz, einem Sinn für die Leichtigkeit, das Helle, Freundliche“ (Abendzeitung, 24.11.2023).
Als sie 2007 als Assistentin zum Boston Symphony Orchestra kam, eilte ihr schon der Ruf voraus, eines der aufregendsten Nachwuchstalente der internationalen Musikszene zu sein: Kurz zuvor hatte Shiyeon Sung sowohl den Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti als auch den Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb in Bamberg für sich entschieden. Parallel zu ihrer dreijährigen Assistenz in Boston begann ihre Zusammenarbeit mit dem Seoul Philharmonic Orchestra. 2009 richtete das Orchester eigens für sie eine Stelle als Associate Conductor ein, die sie bis 2013 bekleidete. Als Chefdirigentin konnte sie das Gyeonggi Philharmonic Orchestra, dem sie von 2014 bis 2017 vorstand, zu internationalen Erfolgen führen. Mit dem Abschied von Gyeonggi im Januar 2018 hat Shiyeon Sung ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt, bleibt jedoch in ihrer Heimat ein gern gesehener Gast und kehrt regelmäßig zum Seoul Philharmonic Orchestra und anderen koreanischen Orchestern zurück.
Inzwischen ist die Liste der Orchester, bei denen Shiyeon Sung zu Gast war, beachtlich. Große europäische Klangkörper wie das Rotterdam Philharmonic Orchestra, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Swedish Radio Symphony Orchestra, das Philharmonia Orchestra oder das Konzerthausorchester Berlin gehören ebenso dazu wie das National Symphony Orchestra Washington, das Sydney Symphony Orchestra oder das Los Angeles Philharmonic. Daneben war sie am Teatro Colón in Buenos Aires sowie an der Stockholmer Oper zu Gast.
Die Saison 2024/25 beginnt für Shiyeon Sung mit der Saisoneröffnung des Real Orquesta Sinfónica de Sevilla. Ein besonderer Höhepunkt der Saison wird die gemeinsame Europa-Tournee mit dem Antwerp Symphony Orchestra mit drei Konzerten im Großen Festspielhaus Salzburg sowie im Festspielhaus Bregenz, Herkulessaal München, Cankarjev Dom Ljubljana und im belgischen Hasselt. Nach ihrem erfolgreichen Debüt beim Royal Philharmonic Orchestra im Dezember 2022 und fünf gemeinsamen Konzerten im Februar 2024 wird sie im Frühjahr 2025 wieder mit diesem Orchester zu erleben sein. Außerdem wird sie ihre Debüts unter anderem beim Stavanger Symphony Orchestra, den Bremer Philharmonikern und dem Tasmanian Symphony Orchestra geben und Wiedereinladungen zur Oviedo Filármonia, zum Orquesta de València und dem Orquesta Sinfónica de Tenerife folgen. In Südkorea wird sie erneut beim Tongyeong International Music Festival, einem der renommiertesten Veranstalter für klassische Musik in Asien, am Pult stehen.
Shiyeon Sung wurde im koreanischen Pusan geboren und gewann als Pianistin zahlreiche Preise bei Jugendwettbewerben. Ihr Dirigierhandwerk erlernte sie von 2001 bis 2006 bei Rolf Reuter an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin sowie in einem weiterführenden Studium bei Jorma Panula am Royal College of Music in Stockholm.
Saison 2024/2025
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