Kontakt
Heike Wilmshw(at)karstenwitt.com +49 30 214 594-236
Gebet gegen die Pandemie: Ryoko Aoki traf im virtuellen Raum auf Musiker*innen des Ensemble Musikfabrik, um Peter Eötvös' Secret Kiss aufzuführen.
Ryoko Aoki über ihre besondere Position als innovationsfreudige Künstlerin in der traditionsbewussten japanischen Noh-Theater-Welt.
Annelies Van Parys, Semi no obebe
José María Sanchez-Verdu, Far Water for Noh voice and violin
Toshio Hosokawa, Small Chant
Claude Ledoux, FujiDaiko Écho
Naoki Sakata, Neues Werk
Ryoko Aoki, Noh-Sängerin/-Darstellerin
Tatsuki Narita, Violine
Ryosuke Suho, Violine
Kei Tojo, Viola
Ayano Kamimura, Violoncello
Ryoko Aoki hat im Bereich des Noh-Theaters als weibliche Sängerin und Darstellerin eine einzigartige Position inne: Sie wirkt nicht nur bei Aufführungen traditionell männlichen Darstellern vorbehaltener Noh-Werke mit, sondern ist auch eine Pionierin künstlerischer Formen, die Utai – traditionelle Noh-Rezitation – mit zeitgenössischer Musik kombinieren. Mehr als 55 Werke wurden bereits für sie geschrieben, unter anderem von Peter Eötvös, Toshio Hosokawa, Stefano Gervasoni, José María Sánchez-Verdú und Oliver Schneller.
Sie konzertierte mit Ensembles und Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Orchester des Maggio Musicale Fiorentino, dem Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Musikfabrik, dem Remix Ensemble, dem Münchner Kammerorchester, dem Arditti Quartet, dem Quatour Diotima und dem Hiroshima Symphony Orchestra.
2013 gab Ryoko Aoki ihr Debüt am Teatro Real Madrid in Wolfgang Rihms Oper Die Eroberung von Mexico in der Rolle der Malinche unter der Regie von Pierre Audi. Der Uraufführung von Noriko Babas „Nopera" AOI mit dem Ensemble 2e2m im Jahr 2016 in Paris folgten in der Saison 2017/18 zwei eigens für sie komponierte Werke: Federico Gardellas Two Souls am Teatro del Maggio Musicale Fiorentino sowie Toshio Hosokawas Futari Shizuka (The Maiden from the Sea) mit dem Ensemble Intercontemporain an der Philharmonie de Paris und der Kölner Philharmonie und Aufführungen an der University of Toronto, beim TTIMF Festival in Tongyeong/Korea, mit dem Talea Ensemble in New York sowie beim Suntory Hall Summer Festival 2021. Die Uraufführung von Peter Eötvös' Secret kiss fand zusammen mit dem Gageego Ensemble im Konserthus Göteborg statt, gefolgt von Aufführungen im Tokyo Bunka Kaikan, Casa da Música Porto mit dem Remix Ensemble und Auditorio Nacional Madrid mit dem Plural Ensemble. Mit dem Ensemble Musikfabrik war sie in Berlin, Köln und Budapest zu erleben.
In der Saison 2021/22 war Ryoko Aoki mit der Uraufführung von Jamie Mans ZELLE: Wenn es dunkel wird mit dem LOD muziektheater an mehreren Häusern, darunter La Monnaie De Munt, zu Gast und brachte José María Sánchez-Verdús neues Orchesterstück Hazia la Luz im Auditorio Nacional Madrid mit dem Spanischen Nationalorchester und Chor (OCNE) zur Aufführung. In der vergangenen Saison war sie in Lea Letzels Produktion Kame - nozoki in Köln und Kyoto, in weiteren Aufführungen von ZELLE im Palau de la Musica de Valencia und im Gulbenkian in Lissabon sowie mit dem Arditti Quartet in der Philharmonie Essen zu hören. Darüber hinaus trat sie im Rahmen des „Year of Japan"-Programms der Universität von Salamanca mit dem spanischen Cellisten Aldo Mata auf.
In die Saison 2023/24 startet sie beim Festival Hirondelle in Frankreich. Im November folgt ein Auftritt beim MERIDIAN International Festival in Bukarest, ehe sie für die Uraufführung eines Werkes für Noh-Stimme und Streichtrio von Annelies Van Parys nach Tokio reist.
Im Rahmen ihres Projekts NohxContemporary Music hat Ryoko Aoki eine Reihe neuer Werke für Noh-Stimme in Auftrag gegeben. Eine Aufnahme einiger dieser Kompositionen, darunter Peter Eötvös’ Harakiri, erschien 2014. Während der Covid-19-Pandemie wurde das Online-Konzert „HO NOH - Pray for an end to the Covid-19“ als Live-Stream auf ihrem YouTube-Kanal übertragen. Im Jahr 2021 veröffentlichte sie unter dem Titel Yoru no Kotoba eine Echtzeit-Fernaufnahme zwischen Tokio und Paris mit dem Cellisten des Ensemble intercontemporain, Éric-Maria Couturier.
Ryoko Aoki erwarb einen BA und einen Master of Music an der Fakultät für Musik der Tokyo National University of Fine Arts and Music mit Schwerpunkt auf der Kanze-Schule des Noh-Theaters, bevor sie an der School of Oriental and African Studies der University of London mit einer Arbeit über Frauen und Noh promovierte. Im Jahr 2015 wurde sie von der Agentur für kulturelle Angelegenheiten der japanischen Regierung zur „Japan Cultural Envoy" ernannt, und sie erhielt 2019 den Creative Tradition Prize der Japan Arts Foundation.
Saison 2023/24
Wir bitten Sie, diese Biografie unverändert abzudrucken. Veränderungen sind nur nach Rücksprache mit dem Management gestattet.
„[…] die größte Überraschung des Abends: Babas Hagoromo-Suite [für die Noh-Performerin Ryoko Aoki und Streichquartett] erwies sich als eine Kombination aus Ritual und ruhigen Klangmetamorphosen.“
NRC Handelsblad, 02.02.2018
„Großartig intensiv agiert das Darstellerpaar, Kerstin Avemo und Ryoko Aoki.“
Kölner Stadt-Anzeiger, 05.12.2017
Futari Shizuka, The Maiden from the Sea - Toshio Hosokawa
19. Februar 2021
7. Dezember 2020
Toshio Hosokawas kurze Kammeroper Futari Shizuka versetzt den historischen Stoff des berühmten Noh-Theaterstücks Die zwei Shizukas in unsere Zeit. Das von Oriza Hirata konzipierte Libretto wird auf Japanisch und Englisch gesungen. Helen (Sopran), eine Migrantin, findet sich verloren an einem Strand wieder, wo sie auf eine andere Frau trifft: den Geist der seit neun Jahrhunderten im Schnee verschollenen Lady Shizuka. Sie teilen ein durch die Kriege der Männer verursachtes tragisches Schicksal. Doch ihre Begegnung verändert ihren weiteren Werdegang. Dies ist die ungewöhnliche Vorgeschichte des kathartischen, transhistorischen Stückes, das die Regeln des Noh-Theaters mit denen der zeitgenössischen lyrischen Oper vermischt. Den Part der Lady Shizuka hat Toshio Hosokawa speziell für die japanische Noh-Darstellerin Ryoko Aoki komponiert.
Works for Noh voice and Violoncello
ALCD-131