Cloud Gate ist der Name des ältesten bekannten Tanzes in China. Im Jahr 1973 nahm der Choreograf LIN Hwai-min diesen historischen Namen auf und gründete die erste zeitgenössische Tanzkompanie in der chinesischsprachigen Gemeinschaft. Im Jahr 2020 trat CHENG Tsung-lung die Nachfolge von LIN als künstlerischer Leiter der Kompanie an, der seine kreativen Arbeiten mit traditionellen Wurzeln und aufregend innovativen Perspektiven aus der digitalen und globalisierten Welt zusammenführt. Im Jahr 2023 feierte Cloud Gate sein 50-jähriges Bestehen.
Cloud Gate
Dance Theatre of Taiwan
Resonanz
When you´re talking about Cloud Gate, "magic" is not too strong a word
Time Out
Talent and skill require no translation... it’s only right that they should be shared with the rest of the world.
The New York Times
Cloud Gate
Die Tänzerinnen und Tänzer von Cloud Gate erhalten ihre Ausbildung in Meditation, Qi Gong, einer uralten Atemübung, innerer Kampfkunst, modernem Tanz und Ballett. In ihren Choreografien verwandelt die Compagnie die uralte Ästhetik in eine mitreißende und moderne Feier der Bewegung.
Cloud Gate ist weltweit auf Tournee und war unter anderem auf dem Next Wave Festival in New York, dem Sadler's Wells Theatre in London, dem Moscow Chekhov International Theatre Festival in Russland, dem Movimentos International Dance Festival und dem Internationalen Tanzfest NRW unter der Leitung von Pina Bausch in Deutschland zu Gast. In der internationalen Presse wird die Kompanie als „Asiens führendes zeitgenössisches Tanztheater“ (The Times) und „eine der besten Tanzkompanien der Welt“ (FAZ) gefeiert.
CHENG Tsung-lung – Künstlerischer Leiter
CHENG Tsung-lung trat 2020 als künstlerischer Leiter des Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan die Nachfolge des Cloud Gate Gründers LIN Hwai-min an.
Als Kind verkaufte er Hausschuhe auf den Straßen von Taipeh, und seine Erfahrungen mit dem Straßenleben sowie mit volkstümlichen und religiösen Kulturen haben eine choreografische Handschrift geprägt, die für die lebendige Auseinandersetzung mit dem Reichtum und der Vielfalt menschlicher Erfahrungen steht
CHENG Tsung-lung, vom Magazin The Stage als Choreograf mit „einem Blick für den filmischen Moment“ gelobt, wurde international und in seiner Heimat mit Preisen ausgezeichnet und hat mit Kompanien auf der ganzen Welt zusammengearbeitet. Zu den jüngsten Beispielen seiner Arbeit im Cloud Gate-Repertoire gehören 13 Tongues (2016), das auf seinen Erfahrungen mit dem Leben auf der Straße basiert und seit seiner Entstehung weltweit über 100 Aufführungen erlebte, Lunar Halo (2019), eine „leuchtende und düster-schöne Sicht auf das internetverseuchte 21. Jahrhundert“ (The Telegraph), dessen Soundtrack in Zusammenarbeit mit Sigur Rós entstand und das vom Guardian unter die „Best of 2023 Dance“ gewählt wurde, Sounding Light (2020), entstanden als Reaktion auf die Isolation durch die COVID-Pandemie, Send In A Cloud (2022), ein Panorama der persönlichen Reise von Tänzer:innen in wechselnden Farben, und WAVES (2023), eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Medienkünstler Daito MANABE, die gesellschaftliche und individuelle Facetten des rasanten technologischen Fortschritt erforscht.
CHENG Tsung-lung ist vom Routledge Verlag in dessen renommierte Übersicht führender Tanzschaffender, Fifty Contemporary Choreographers (2020) aufgenommen worden, neben William Forsythe, Akram Khan und anderen führenden Vertreter:innen dieses Bereichs.
Produktionen
Sounding Light ist eine Ode an die Natur und ein Wiedererlernen des Zuhörens mit unseren Sinnen und unserem Verstand. Die während der Pandemie entstandene Choreografie des künstlerischen Leiters von Cloud Gate, CHENG Tsung-lung, folgt einem Tag voller Sonnenlicht, das von Wolken und Schatten unterbrochen wird. Die Tänzerinnen und Tänzer erzeugen mit ihren Stimmen, ihrem Atem und ihren perkussiven Körpern einen natürlichen Soundtrack, der akustisch und visuell an luftige Brisen, Waldtiere und fließendes Wasser erinnert.
Sounding Light ist Chengs erstes großes Werk, seit er 2020 die Nachfolge von Lin Hwai-min angetreten hat. Es verdeutlicht den bahnbrechenden Ansatz von Cloud Gate ebenso wie Chengs künstlerische Vision. Die fesselnde Performance schärft die Wahrnehmung für das empfindliche Gleichgewicht zwischen menschlicher Zivilisation und Natur.
WAVES, die neueste Produktion von Cloud Gate, ist das Ergebnis einer innovativen Zusammenarbeit zwischen dem künstlerischen Leiter Cheng Tsung-lung und dem japanischen Digitalkünstler Daito Manabe. Das bahnbrechende Stück verbindet meditative orientalische Praktiken mit westlichem Tanz und erforscht das verborgene Reich des Körpers durch KI-generierte Musik, die aus den in Daten umgewandelten neuronalen elektrischen Signalen der Tänzer:innen gewonnen wird. WAVES verschiebt die Grenzen der menschlichen Bewegung und bietet dem Publikum eine neue Perspektive auf die Verschmelzung von Tanz und Technologie.
Die taiwanesische Kompanie Cloud Gate triumphierte mit einem meisterhaften Werk über die Beziehung zwischen Menschen und Bildschirmen. Ergreifend. – Le Figaro
Lunar Halo, ein Werk des künstlerischen Leiters von Cloud Gate Cheng Tsung-lung in Zusammenarbeit mit der Isländischen Band Sigur Rós, wurde nach seiner Europapremiere im Londoner Sadler's Wells von der Kritik hoch gelobt. The Telegraph nahm die durch ihre tiefgründige und dystopische Ästhetik bestechende Produktion in seine Liste der besten Tanzaufführungen des Jahres 2023 auf.
In 2024 erlebte Lunar Halo die französische Erstaufführung beim Tanzfestival in Montpellier, wo es begeistert gefeiert und von Le Figaro als eine der drei besten Aufführungen des Festivals gelobt wurde. Es wurde auch bei Danse Danse Montreal gezeigt und fesselt das Publikum weiterhin mit seiner einzigartigen Mischung aus zeitgenössischem Tanz und leuchtender, düster-schöner Musik.
Als Kind in den 1980er Jahren trug der künstlerische Leiter von Cloud Gate CHENG Tsung-lung zum Familienunterhalt bei, indem er seinem Vater beim Verkauf von Hausschuhen in den Straßen des ältesten Stadtteils von Taipeh half. Das Viertel namens Bangka/Wanhua war bekannt für seine lebendige und vielfältige Szene, in der sich religiöses und weltliches Leben, Arm und Reich, Arbeit und Spiel, legale und illegale Aktivitäten vermischten. Der junge CHENG war fasziniert von den Erzählungen seiner Mutter über den legendären Straßenkünstler und Geschichtenerzähler der 1960er Jahre, der als „13 Tongues“ (13 Zungen) bekannt war und Bangka zu seiner informellen Bühne gemacht hatte.
Es hieß, „13 Tongues“ könnte alle Bangka-Charaktere – ob von hohem oder niederem Stand, heilig oder profan, Frau oder Mann – in den lebendigsten, dramatischsten und bildreichsten Erzählungen hervorzaubern. Dreißig Jahre später wurde CHENGs Faszination für „13 Tongues“ zu seiner Inspiration und er verwandelte seine Kindheitserinnerungen in Tanz.
Die Musik zu „13 Tongues“, die mit dem Klang einer einzelnen Handglocke beginnt und endet, reicht von taiwanesischen Volksliedern über taoistische Gesänge bis hin zu elektronischer Musik. Die Bühne ist mit Projektionen von leuchtenden Farben, Formen und Bildern überflutet, und in einer mitreißenden Darstellung des lauten Straßenlebens kommen die Tänzer:innen zusammen, interagieren, trennen sich und kommen wieder zusammen. In dem Maße, wie das religiöse Erbe des alten Bangka/Wanhua mit dem weltlichen Raum von heute verschmilzt, scheint sich die Zeit aufzulösen. Das Reich der Geister und das Reich der Menschen verschmelzen ebenfalls, während das Publikum mit einem narrativen Sog, der an die Kunst der „13 Zungen“ erinnert, .auf eine immersive Reise durch Jahrhunderte menschlicher Bestrebungen, Verhaltensweisen und Glaubensvorstellungen entführt wird.