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General Management
„Wenige haben eine solche Geduld und Intensität in der Auseinandersetzung mit dieser unbekannten Welt der Orgel“, begeistert sich Organist Stephan Heuberger über Mark Andre und sein Werk iv15Himmelfahrt.
Mit Jeffrey Arlo Brown spricht Mark Andre über Lehrer und Wegbegleiter, über seine deutsch-französische Familie und über die Zerbrechlichkeit als ästhetische Qualität.
Mark Andre, "an"
Anton Bruckner, Symphonie Nr. 5 B-Dur
Ilya Gringolts, Violine
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Markus Poschner, Dirigent
Mark Andre, Komposition
Mark Andre, "Im Entschwinden" für Orchester
Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 2 c-Moll
Orchestre de Paris
Klaus Mäkelä, Dirigent
Mark Andre, „iv 14“ für zwei Gitarren
Mark Andre, Drei Stücke für Ensemble
Studierende der MUK, Ensemble
Pierre Boulez, Anthèmes II
Mark Andre, ...selig sind...
Philippe Manoury, Das wohlpräparierte Klavier
Philippe Manoury, Komposition
Daniel Barenboim, Klavier
Michael Barenboim, Violine
Jörg Widmann, Klarinette
Mark Andre, Riss 1
Ensemble Kontrapunkte, Ensemble
Mark Andre greift mit einer solchen Intensität nach der Stille, dass einem die Ohren zu platzen dro-hen. Berliner Zeitung, 23.1.2018
Der 1964 in Paris geborene Komponist Mark Andre schafft in seiner Musik existentielle Erfahrungsräume, die von subtilen Veränderungsprozessen geprägt sind. Im Zentrum sei-nes Denkens steht die Frage nach dem Entschwinden, die sich auf alle musikalischen Pa-rameter wie Klang, Form und Sujet beziehen. In seinen ebenso feinen wie konzentrierten Kammermusiken und auch in seinen Orchester- und Musiktheaterwerken erweist sich der gläubige Protestant als sensibler Klangforscher.
Mark Andre hat nach seinem Studium in Frankreich, das er unter anderem am Pariser Konservatorium bei Claude Ballif und Gérard Grisey absolvierte, in Deutschland eine neue musikalische Heimat gefunden. Seine Begegnung mit der Musik von Helmut Lachenmann, dessen Partitur für das Klavierkonzert Ausklang ihm eher zufällig in die Hände geraten war, beschreibt er als Offenbarung. In der Folge absolvierte er ein weiterführendes Kom-positionsstudium bei Lachenmann in Stuttgart sowie ein Studium der Musikelektronik bei André Richard im Experimentalstudio des SWR. Schon bald wurde er mit Stipendien und Preisen wie dem Kranichsteiner Musikpreis (1996), dem 1. Preis des Internationalen Kom-positionswettbewerbs Stuttgart (1997) und dem Kompositionspreis der Oper Frankfurt (2001) ausgezeichnet; seit 1998 lehrt er regelmäßig als Dozent bei den Darmstädter Feri-enkursen. 2002 erhielt er den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, und 2005 ging er als Teilnehmer des Künstlerprogramms des DAAD nach Berlin, wo er seitdem lebt.
Besondere Aufmerksamkeit wurde Mark Andre 2004 für die Uraufführung seines dreiteili-gen Musiktheaterwerks ...22,13... bei der Münchener Biennale zuteil. Ähnlich wie der Titel dieses Werkes, der sich auf eine Textstelle im Johannes-Evangelium bezieht, verweist auch der Name seines 2007 komplettierten Triptychons für Orchester auf ein religiöses Thema: In ...auf... erforschte Mark Andre den Aspekt des Übergangs in der Auferstehung Christi. Ein Faible für Präpositionen als grammatische Funktionselemente des Übergangs zeigt er auch in zahlreichen anderen Werktiteln wie den zwischen 2001 und 2005 entstan-denen Kammermusiken ...durch..., ...zu..., ...in... und ...als... Mark Andres erste Oper wunderzaichen wurde unter der Leitung von Sylvain Cambreling zu einem Höhepunkt der Stuttgarter Opernsaison 2013/2014 und war dort 2018 in einer revidierten Fassung wieder zu sehen.
Eines der wichtigsten Werke der letzten Jahre ist das Klarinettenkonzert über, geschrieben für Jörg Widmann und das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und bei den Donaueschinger Musiktagen ausgezeichnet mit dem Orchesterpreis. Aus der Zusammen-arbeit mit Jörg Widmann sind zwei weitere Werke für Soloklarinette entstanden: Atemwind 1 und die die Klanginstallation …selig sind…. Das Violinkonzert an wurde 2016 beim Kölner Musikfestival ACHT BRÜCKEN von Carolin Widmann aus der Taufe gehoben; 2018 folgte das Werk …hin… für Harfe und Kammerorchester in Witten. Auch die Trilogie Riss für En-semble, deren einzelne Teile für das Ensemble Modern, das Ensemble Musikfabrik und das Ensemble Intercontemporain geschrieben wurden, zählt zu den großen Werken der letzten Zeit. 2018/19 entstanden zudem als Auftrag des Berliner Scharoun Ensembles die Drei Stücke für Ensemble, die an der Berliner Philharmonie und an der Elbphilharmonie erklan-gen.
Ebenfalls 2019 kam im Rahmen des Lucerne Festivals iv 17 zur Uraufführung. Die acht Miniaturen für Sopran und Klavier wurden erneut bei Wien Modern sowie beim ECLAT Fes-tival in Stuttgart präsentiert. Als Composer in Residence war er zudem bei den Klangspu-ren Schwaz unter anderem mit der österreichischen Erstaufführung des Orchesterwerkes woher… wohin vertreten. eröffnete. Bei der Shanghai New Music Week interpretierte das Ensemble Modern kurz darauf in einem Porträtkonzert den Zyklus Riss. Mit iv15 himmel-fahrt, interpretiert von Martin Lücker, stand an der Alten Oper Frankfurt ein Orgelwerk auf dem Programm, dessen Uraufführung im Oktober 2018 in München in der Werkfas-sung für elektronische Registertraktur begeistert hatte und das im Juni 2019 erstmals mit mechanischer Registertraktur durch Leo van Doeselaar in Bad Frankenhausen aufgeführt wurde. Den Beginn der Saison 2020/2021 markierte die Wiederaufführung des Werkes Drei Stücke für Ensemble in der Dresdner Philharmonie durch das Scharoun Ensemble; die Spielzeit schloss mit der Uraufführung von wohin, einem Werk für Harfe und Ensemble, durch das Ensemble intercontemporain in der Philharmonie Paris.
Die aktuelle Saison startete beim Musikfest Berlin mit dem 40minütigen Kontrabass-Solostück iv 18 „Sie fürchteten sich nämlich“. Die von Frank Reinecke gemeisterte Urauf-führung war eingebettet in einen zweiteiligen Konzertabend mit Pierre-Laurent Aimard, in dessen Rahmen der Pianist fünf Klavierwerke von Mark Andre zu Gehör brachte. Im Mai 2022 wird der ursprünglich für 2021 geplante Zyklus rwh durch 5 Hannoveraner Chöre und das Ensemble Modern im Rahmen der KunstFestSpiele Herrenhausen und im Anschluss in der Elbphilharmonie Hamburg zu hören sein. Im Juni folgt dann die Uraufführung von rwh2 mit der Gaechinger Cantorey und dem ensemble ascolta beim Musikfest Stuttgart.
Mark Andre ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Sächsischen Akademie der Künste sowie der Bayerischen Akademie der Künste in München und wurde 2011 mit dem Orden Chevalier des Arts et des Lettres ausgezeichnet. 2012 war er Fellow des Wissen-schaftskollegs zu Berlin. Er lehrt Komposition an der Musikhochschule in Dresden.
Saison 2021/22
Wir bitten Sie, diese Biografie unverändert abzudrucken. Auslassungen und Veränderungen sind nur nach Rücksprache mit dem Management gestattet.
Eine Liste aller Werke von Mark Andre finden Sie unter www.edition-peters.de
„Bei den Ensemblestücken des diesjährigen Festivals trägt das Streicherstück «rwh1» von Mark Andre die Palme davon, realisiert vom Ensemble Resonanz: meisterhaft durchstrukturiert, obertonreich und geräuschhaft aus dem Atem der Orgel entwickelt, sich entfaltend und aufbäumend zu einer fulminanten Forte-Kulmination.“
Neue Zürcher Zeitung, 24.10.2019, Eleonore Büning
„In seiner sehr eigenen Rückwärtsgewandtheit schafft Andre etwas, das nicht viele können: Er gründet, in meisterlicher Zusammenarbeit mit dem SWR-Experimentalstudio, seinen persönlichen Klangraum. Sehr fragil freilich.“
Stuttgarter Zeitung, 21.10.2019, Mirko Weber
„Aus fragilen Klangpartikeln lässt Andre intensive Hördramen erwachsen, vielfach geräuschhaft und mikrotonal gebrochen. Die Uraufführungen Andres zählen denn auch zu den bleibenden Höhepunkten.“
Neue Züricher Zeitung, 4.5.18, Marco Frei
„Die 12 Miniaturen iv 13 erinnern hörbar an die Vergänglichkeit Sciarrinos, ergänzt durch mikrotonale Stimmungen und instrumentale Techniken nach Helmut Lachenmann; dieser Effekt ist mysteriös und […] berührend.“
The Guardian, 14.3.18, Andrew Clements
„Hoffnung inmitten der lauten wie leisen Erstickung von Kreativität macht einmal mehr Mark Andre, [der] beweist, dass Musik stärker ist, wenn ein Komponist mit ihr etwas schafft und nicht abschafft.“
FAZ, 24.1.18, Jan Brachmann
„Mark Andre greift mit einer solchen Intensität nach der Stille, dass einem die Ohren zu platzen drohen.“
Berliner Zeitung, 23.1.18, Jonas Reichert
„Andre, für den „das Entschwinden die zentrale Kategorie“ ist, komponierte das Verschwinden des Klarinettenklangs von Jörg Widmann aus, ergänzt durch Tonbandaufnahmen des Wüstenwinds bei Jerusalem. So fabelhaft traktierte Widmann sein Instrument an der Grenze des Hörbaren zwischen pp und pppp, dass in den 43 Minuten dieses Exercitiums in der Philharmonie gebannte Stille herrschte.“
NMZ, 10/2017, Albrecht Dümling
„… kryptisch wie vieles in seiner Musik, aber höchst originell und eigen.“
NZZ, 10.7.2017, Marco Frei
„Sein Orchesterwerk "woher...wohin" darf fraglos schon jetzt als eine der großen Ruhmestaten der Musica Viva gelten.“
Süddeutsche Zeitung, 9.7.2017, Michael Stallknecht
„Die Uraufführung von Andres „3“ heißendem Werk für sechs Stimmen – der Titel verweist auf die Kreiszahl und die Trinität – war bei den Neuen Vocalsolisten bestens aufgehoben. Die Sänger evozierten eine für Andre charakteristische Welt der Langsamkeit und Versenkung;[...] Großer Beifall.“
Stuttgarter Nachrichten, 08.12.2015
„Was sich in der Baar-Sporthalle ereignete, war eine Art gebremster Ephiphanie: War Widmanns pianissimo schon fragil genug, so wurde es über die Lautsprecher ins fast Unhörbare übersteigert. Überhaupt dominierte ein schier magisches quid pro quo, in dem Orchester, Soloinstrument und technische Veränderung sich ununterscheidbar osmotisch durchdrangen; Ein Zartheits-Elysium, gleichwohl von Blitzen durchzuckt.“
NMZ, 11/2015, Gerhard R. Koch
„Ist’s noch diesseitige Musik? Oder ist es die Klang gewordene Stille, in ihrer Unerbittlichkeit nur schwer zu ertragen? Angesichts Widmanns einzigartiger Pianospielkunst und Beherrschung avantgardistischer Techniken ist alles möglich. Und vor allem auch angesichts Mark Andres Endzeitmusik "über", die Klängen so subtil und verstörend nachspürt.“
Badische Zeitung, 20.10.2015, Alexander Dick
„Er [der Orchesterpreis des SWR Orchesters Baden-Baden Freiburg] geht an die Komposition „über“ für Soloklarinette (Jörg Widmann), Orchester und Live-Elektronik von Mark Andre. Die Jury war bewegt und berührt von der „Feinheit der Klänge“ dieses Werks.“
Focus online, 18.10.2015
„[...] hatten die Violinistin Carolin Widmann und das sensibel spielende WDR-Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Tito Ceccherini mit Mark Andres uraufgeführten "an" einen Hauch von Nichts in die gut besuchte Kölner Philharmonie gezaubert.“
Kölner Stadt-Anzeicher, 11.5.2015, Rainer Nonnenmann
„Andres Partitur besticht, die reduzierten, meist nur wie hingetupft wirkenden Klänge erzeugen eine immense Spannung.“
DIE WELT, 27.8.2013
„Zauberhafte Tropfen ließen der Cellist Richard Duven und Bassist Peter Riegelbauer auf Anweisung des Komponisten Mark Andre durch das "Himmelsloch" von James Turrell fallen.“
Salzburger Nachrichten, 26.8.2013
„Ein schönes und entschwebendes Stück, dem man ein weniger wetzendes Publikum gewünscht hätte.“
Drehpunkt Kultur, 26.8.2013
Mark Andre - ...hin... (for harp and chamber orchestra) (2018)
"über" (2015) für Klarinette, Live-Elektronik und Orchester
Asche (2004/2014) für Ensemble (ECCE Ensemble, Jean-Philippe Wurtz)
rwh1 (2019) für Ensemble und Elektronik (Ensemble Resonanz, Bas Wiegers, SWR Experimentalstudio)