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General Management
Für seine Musik, die Brücken zwischen Kulturen schlägt, wurde Toshio Hosokawa mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet.
Toshio Hosokawas Oper nach Heinrich von Kleists Novelle Das Erdbeben in Chili ist eine Reise zu den düsteren Orten in der Seele der Menschen, zur Unerbittlichkeit der Natur und gleichzeitig zu deren heilender Kraft.
Toshio Hosokawas Oper ‚Stilles Meer’ verbindet zwei Kulturen und erzählt von der Tragödie des verheerenden Tsunamis von 2011.
Wolfgang Amadeus Mozart, Ridente la calma KV 152
Wolfgang Amadeus Mozart, Un moto di gioia KV 579
Wolfgang Amadeus Mozart, Das Veilchen KV 476
Wolfgang Amadeus Mozart, Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte KV 520
Wolfgang Amadeus Mozart, Abendempfindung KV 523
Gustav Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen
Alexander von Zemlinsky, Sechs Gesänge nach Gedichten von Maurice Maeterlinck op. 13
Toshio Hosokawa, Two Japanese Lullabies
Toshio Hosokawa, Komposition
Mihoko Fujimura, Mezzosopran
Wolfram Rieger, Klavier
Toshio Hosokawa, Erdbeben. Träume Suite
Symphoniker Hamburg
Sylvain Cambreling, Dirigent
Toshio Hosokawa, Ave Maria
Jauna Muzika, Chor
Vaclovas Augustinas, Dirigent
Toshio Hosokawa, "Genesis" für Violine und Orchester
Lithuanian National Symphony Orchestra
Akiko Suwanaï, Violine
Victorien Vanoosten, Dirigent
Toshio Hosokawa, Blossoming II for chamber orchestra
Lithuanian State Symphony Orchestra
Robertas Šervenikas, Dirigent
Toshio Hosokawa, Circulating Ocean
Modestas Pitrėnas, Dirigent
Toshio Hosokawa, "Prayer" für Violine und Orchester
Sayaka Shoji, Violine
BBC Symphony Orchestra
Kahchun Wong, Dirigent
Toshio Hosokawa, Uzu für Orchester (2019)
Ralph Vaughan Williams, The Lark Ascending
Eugène Ysaye, Chant d'hiver, opus 15
Igor Strawinsky, Le chant du rossignol
Ottorino Respighi, Pini di Roma
Antwerp Symphony Orchestra
Jun Märkl, Dirigent
Ich suche nach einer neuen Form spiritueller Kultur und Musik des japanischen Volkes, mit der ich sowohl mir selbst als auch meiner Herkunft treu bleibe. Wir müssen den Westen noch einmal und gründlicher studieren, um unsere Sicht auf uns zu objektivieren und uns selbst wirklich kennen zu lernen.
Toshio Hosokawa, der bekannteste lebende japanische Komponist, schöpft seine unverwechselbare Musiksprache aus dem Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Kultur. In tiefer Verbundenheit mit den ästhetischen und spirituellen Wurzeln der japanischen Künste wie der Kalligrafie und der japanischen Hofmusik, dem Gagaku, verleiht er der Vorstellung einer aus der Vergänglichkeit erwachsenden Schönheit Ausdruck: „Wir hören die einzelnen Töne und nehmen zugleich mit Wertschätzung den Prozess wahr, wie sie geboren werden und vergehen, sozusagen eine tönend in sich belebte Landschaft des Werdens.“
1955 in Hiroshima geboren, kam Toshio Hosokawa 1976 nach Deutschland, wo er bei Isang Yun und Klaus Huber Komposition studierte. Während seine Kompositionen sich zunächst an der westlichen Avantgarde orientierten, erschloss er sich nach und nach eine neue musikalische Welt zwischen Ost und West, mit der er spätestens ab dem Erfolg seines 2001 uraufgeführten Oratoriums Voiceless Voice in Hiroshima die großen Konzertsäle eroberte.
Toshio Hosokawa hat zahlreiche Orchesterwerke geschrieben, darunter Nach dem Sturm für zwei Soprane und Orchester anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra sowie das im Rahmen der Roche Commissions beauftragte Woven Dreams (Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst, Lucerne Festival 2010). Auch Circulating Ocean, 2005 bei den Salzburger Festspielen durch die Wiener Philharmoniker uraufgeführt, gehört inzwischen zum festen Repertoire vieler Orchester. Das 2017 von Christian Schmitt und den Bamberger Symphonikern unter Jakub Hrůša uraufgeführte Orgelkonzert Umarmung wurde 2018 im Wiener Konzerthaus vom ORF-Radio-Symphonieorchester Wien sowie 2019 in der Suntory Hall erneut aufgeführt. Uzu, 2019 uraufgeführt vom Tokyo Metropolitan Orchestra, erhielt den Otaka Prize für die beste japanische Komposition des Jahres. Die deutsche Erstaufführung mit den Duisburger Philharmonikern und Jonathan Stockhammer fand im Rahmen des Essener NOW! Festival im November 2022 statt; die niederländische Erstaufführung mit dem Residentie Orkest unter Jun Märkl folgt im März 2023. 2021 wurde das Violinkonzert Genesis für die Solistin Veronika Eberle, ein Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, der Hong Kong Sinfonietta, des NHK Symphony Orchestra, des Hiroshima Symphony Orchestra, des Prager Radio-Sinfonieorchesters (SOČR) und des Grafenegg Festivals, in Grafenegg uraufgeführt, wo Toshio Hosokawa als Composer-in-Residence präsent war.
Viele Musiktheaterwerke von Toshio Hosokawa gehören inzwischen zum Repertoire großer Opernhäuser. Auf seine 1998 bei der Münchener Biennale mit großem Lob aufgenommene erste Oper Vision of Lear folgte 2004 mit Hanjo ein Werk, das, inszeniert von der Choreografin Anna Teresa de Keersmaeker, als Ko-Auftrag des Brüsseler Opernhauses La Monnaie und des Festivals von Aix-en-Provence entstand und inzwischen auf zahlreichen Bühnen zu sehen war. Die amerikanische Erstaufführung von Hanjo wurde im September 2022 von der Catapult Opera in New York mit dem Talea Ensemble und Neal Goren präsentiert, choreografiert von Luca Veggetti. Im April 2023 zeigt die Fondazione Haydn di Bolzano e Trento diese Produktion am Teatro Sociale di Trento. Eine weitere Produktion mit einer Choreografie von Sidi Larbi Cherkaoui ist 2023 im Rahmen des Festivals "Ja, Mai" an der Bayerischen Staatsoper zu sehen.
Die ebenso wie Hanjo auf einem Stoff des japanischen Nô-Theaters beruhende Oper Matsukaze war erstmals 2011 in der Inszenierung der Choreografin Sasha Waltz am Opernhaus La Monnaie in Brüssel zu erleben und wurde vielfach wiederaufgeführt. Auch das Monodram The Raven für Mezzosopran und Ensemble, 2012 in Brüssel uraufgeführt, kam inzwischen in szenischen Aufführungen auf die Bühne. In schneller Folge hat Toshio Hosokawa drei weitere Opern vorgelegt: Stilles Meer kam 2016 an der Hamburgischen Staatsoper heraus, das einaktige Melodram Futari Shizuka (The Maiden from the Sea) wurde 2017 in Paris uraufgeführt, und 2018 folgte Erdbeben. Träume an der Oper Stuttgart, basierend auf einem Libretto des Büchner-Preisträgers Marcel Bayer. Aus dem musikalischen Material der Oper entstand die viersätzige Orchestersuite Erdbeben. Träume, die im November 2022 durch das Orchestra del Teatro Comunale di Bologna unter Marco Angius uraufgeführt wurde. In der Philharmonie Luxembourg wurde 2021 das musikalische Märchen Deine Freunde aus der Ferne vom Ensemble United Instruments of Lucilin und der Sprecherin Salome Kammer aus der Taufe gehoben, in dem Toshio Hosokawa und die Schriftstellerin Yoko Tawada das junge Publikum auf eine Traumreise in ferne Welten mitnehmen.
Toshio Hosokawa schreibt immer wieder Werke, die sich auf Naturthemen beziehen, wie das Hornkonzert Moment of Blossoming für Stefan Dohr und die Berliner Philharmoniker. Seit 2003 komponiert er zudem in loser Folge Voyages für Soloinstrument und Ensemble. In einigen Werken dieser Reihe kombiniert er japanische und westliche Instrumente, so in Voyages X Nozarashi für Shakuhachi und Ensemble. Auch andere traditionelle japanische Instrumente wie Shộ oder Koto setzte er in seinem ca. 150 Werke umfassenden Oeuvre mehrfach ein.
Im September 2022 eröffnete die Uraufführung von Toshio Hosokawas Ceremony für Flöte und Orchester, gespielt von Emmanuel Pahud mit dem Tonhalle-Orchester unter Paavo Järvi, die laufende Saison in der Tonhalle Zürich und löste Begeisterungsstürme aus. Als Creative Chair der Tonhalle in dieser Saison sind Toshio Hosokawas Werke in verschiedenen Konzerten mit dem Tonhalle-Orchester sowie in kammermusikalischen Formaten zu hören. Die japanische Erstaufführung von Ceremony fand im Oktober 2022 mit dem Orchestra Ensemble Kanazawa unter Nodoka Okisawa statt.
Toshio Hosokawa begann das Jahr 2023 mit einem Lehrauftrag an der University of California, Berkeley, wo er mit dem Berkeley Japan Prize ausgezeichnet wurde. Im Februar präsentiert das Konserthuset Stockholm die Uraufführung der 11 Japanese Songs für Gitarre solo, gespielt von Jacob Kellermann, der in diesem Jahr alle Solostücke von Toshio Hosokawa für Gitarre sowie Voyage IX mit dem Tallinner Kammerorchester unter Christian Karlsen für eine Veröffentlichung bei BIS aufnehmen wird.
Die Berliner Philharmoniker unter Paavo Järvi brachten gemeinsam mit dem Solisten Daishin Kashimoto im März Toshio Hosokawas neues Violinkonzert Prayer zur Uraufführung. Die Schweizer Erstaufführung mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling im KKL Luzern folgt im Juni und die japanische Erstaufführung mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra und Sebastian Weigle in der Suntory Hall im Juli. Toshio Hosokawa wird auch Teil des Projekts "Music for Vilnius 2023" sein, mit dem das 700-jährige Jubiläum der Stadt gefeiert wird. Zu diesem Anlass hat er ein neues Werk für Violine und Akkordeon geschrieben, das im Mai 2023 in der Universität Vilnius uraufgeführt wird.
Toshio Hosokawa ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Preise. Seit 2001 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin, 2006/07 und 2008/09 war er Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs. 2013/14 wirkte er als Composer-in-Residence beim Netherlands Philharmonic Orchestra, von 2019 bis 2021 hatte der diese Position beim Hiroshima Symphony Orchestra inne und im Oktober 2018 erhielt er den Japan Foundation Award. Für seine Verdienste um den kulturellen Austausch zwischen Japan und Deutschland wurde er 2021 mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Er ist künstlerischer Leiter des Takefu International Music Festivals und Artistic Director des Suntory Hall International Program for Music Composition.
Saison 2022/23
Wir bitten Sie, diese Biografie unverändert abzudrucken. Auslassungen und Veränderungen sind nur nach Rücksprache mit dem Management gestattet.
Eine Liste aller Werke von Toshio Hosokawa finden Sie auf der Internetseite des Schott-Verlags.
„Ein eindringliches Werk, das trotz dieser spirituellen Grundhaltung die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhält und dem vorzüglichen Geiger dankbare Aufgaben bot.“
Luzerner Zeitung, Urs Mattenberger, 15.06.2023
„Dabei faszinierten die vermeintlich stehenden Klangflächen, die von auffahrenden, zuweilen schrillen Holz- plus Blechbläser-Einsätzen gestört und belebt wurden. Die Konfrontation von Irrealem und Realität wird in der Musik hörbar. Über ihr entfaltet Hosokawa die kantablen, ausdrucksstarken, charakterisierenden Gesangslinien der drei Protagonisten."
Münchner Merkur, Gabriele Luster, 8.5.2023 (zur „Hanjo“-Aufführung an der Bayerischen Staatsoper am 5.5.2023)
„Hosokawa hat sich (...) um maximale Textverständlichkeit bemüht, und seine sehr dichte, innerlich glühende, aber fast immer mit maximaler Ruhe fließende Musik verdoppelt die Gefühle nicht, sondern sublimiert sie auf höherer Ebene."
Abendzeitung München, Robert Braunmüller, 8.5.2023 (zur „Hanjo“-Aufführung an der Bayerischen Staatsoper am 5.5.2023)
„Toshio Hosokawas Prayer (...) beginnt am Rande der Hörbarkeit und beinhaltet auch Kontemplation, ergänzt durch subtile Farben und Dynamik (das Orchester ist allerdings groß, einschließlich Harfe, Celesta und reichlich Schlagzeug), eine langsam glimmende Musik, die eine unerzählte Geschichte zu evozieren scheint (...). Der Verlauf der Musik wird unruhig, beschleunigt sich, laute, bläserartige Ausbrüche unterbrechen private Gedanken, die auch universell sind, und tragen dazu bei, mit Spannung und Dramatik fünfundzwanzig Minuten zu gestalten, die zu einem verzauberten Schluss führen.“
colinscolumn.com, 04.03.2023
„Hosokawa inszeniert den Gegensatz von Natur und Mensch in Gestalt der Solovioline, die immer wieder aufbegehrt gegen das Schicksal (…). Die Musik (…) ist erfrischend rau und herb geraten.“
Tagespiegel, Ugo Badelt, 03.03.2023
„Das im Jahre 2022 entstandene Violinkonzert „Prayer“ weist klanglich Verbindungslinien zu Messiaens Tonsprache auf, denn die Musik des 67-jährigen Japaners verbindet Elemente des Impressionismus mit Klängen der Moderne und traditioneller asiatischer Musik. Wie Messiaens Musik sind die Werke des Zen-Buddhisten Hosokawa oft von einer tiefen Religiosität geprägt, wie der Titel „Prayer“ (Gebet) des Violinkonzerts zeigt.“
Berliner Morgenpost, Mario-Felix Vogt, 03.03.2023
„Die Atmosphäre war ergreifend und perfekt zur Partitur passend. Hosokawas Komposition kontrastiert auf brillante Weise die glühende Erregung in dieser sehr differenzierten Partitur mit einem raffinierten Wink in Richtung Modernismus, vor dem Hintergrund erstarrter Hoffnungen auf Gefühle, die die Figuren auf der Bühne offenbaren. Die Produktion des Talea Ensembles und der Catapult Opera interpretierte die Oper mit einer abstrakten Zartheit, die die Bedeutung des Werks viel stärker zum Vorschein brachte als frühere, visuell aggressivere Inszenierungen des Stücks. ... Die Miniaturproduktion von gewaltigem Ausmaß bestach durch Einfachheit und Klarheit und bleibt wegen ihrer atemberaubenden und ebenfalls einwandfrei umgesetzten Partitur in Erinnerung. Hosokawas Werk in den Händen der Catapult Opera führt die plumpe Redewendung "Go big or go home" ad adsurdum. Viel besser ist es, klein zu bleiben und mutig zu sein.“
Seen and Heard International, Daniele Sahr, 3.10.2022
„Die neue Konzertsaison des Tonhalle-Orchesters Zürich beginnt mit dem Gegenteil eines Paukenschlags: einem tonlosen Ton (…) das Ton-Paradox ist der Auftakt zu einem Meisterwerk. (…) Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass sich alle Flötisten auf dieses «Ceremony» betitelte Stück von Toshio Hosokawa stürzen werden. Der bedeutendste japanische Komponist der Gegenwart hat ihnen hier nämlich ein ausgewachsenes modernes Solokonzert in fünf kontrastreichen Sätzen beschert. Sie bilden eine pausenlose, packende und gestaltenreiche Erzählung. (…) Noch wichtiger erscheint jedoch die beredte Poesie, die das ganze Stück trägt. Sie macht dieses kompromisslos mit modernsten Spieltechniken arbeitende Werk überraschend zugänglich."
Neue Zürcher Zeitung, Christian Wildhagen, 15.9.2022
„Toshio Hosokawa, dem die Vertonung einer Erzählung aus seiner Heimat sicherlich nicht schwer fiel, (…) hat ein abwechslungsreiches Panorama an Tönen und Lauten geschaffen, dass mit Streichtrio, Flöten und Klarinetten sowie Klavier und reich besetztem und beanspruchtem Schlagwerk von lautmalerischen Äußerungen und lyrischen Momenten bis hin zu atonalen Passagen den unterschiedlichen Situationen gerecht wurde. (…) Wie immer in Höchstform und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl agierte das Ensemble United Instruments of Lucilin. (…) dieses Musiktheater [bot] eine kurzweilige und auch nachdenklich stimmende Geschichte, die ihren Reiz auf die Kinder nicht verfehlte."
Pizzicato.lu, Uwe Krusch, 7.12.21 - Über "Deine Freunde aus der Ferne"
„Von extremen Tiefen zu Höhen tauchen wir in den Abgrund, bevor wir wieder an die Wasseroberfläche aufsteigen und dann einen grenzenlosen Himmel erreichen. Der Reichtum des Klanguniversums des Komponisten lässt tausend Bilder des im Mondlicht blühenden Lotus entstehen."
france musique, 28.3.21
„Auffallend ist auch die Subtilität seiner Arbeit, der Effekt von Ebbe und Flut, die Momente der Stille und die Schönheit einer nicht näher spezifizierten Landschaft."
Opus Klassik, Art van der Wal, 3/21 - über "SOLO"
„Hosokawa öffnet, von Einzeltönen und einzelnen Intervallen ausgehend, spirituelle Räume, Traumbilder, die über sich hinausweisen.“
Opernwelt, Albrecht Thiemann, 8/18
„Hosokawa arbeitet verstärkt mit dramatischen Kontrastierungen, samt eruptivem Schlagwerk. […] Das alles erzeugt eine ungeheure Spannung und wirkt gleichzeitig faszinierend sinnlich […].“
Neue Züricher Zeitung, Marco Frei, 4.7.18
„Hosokawa bildet in seiner Musik nicht bloß den Schrecken der Welt ab. Ihm gelingt, was mit Wörtern derzeit unmöglich erscheint, das ultimative Kunststück, diesen Schrecken auch in und durch seine Musik zu bannen.“
Süddeutsche Zeitung, Reinhard J. Brembeck, 3.7.18
„Die Musik ist toll. In ihrer weltumspannenden Diktion, in ihrer das asiatisch-europäische Empfinden und Denken vernetzenden Attitüde.“
NMZ, Wolf Loeckle, 3.7.18
„Hosokawa spürt dem Charakter der Instrumente bis in elementare Strukturen nach. (…) Der immense Fächer an Farbnuancen, aber auch die spirituell aufgeladenen Räume, die diskreten Anklänge an die der europäischen so vollständig entgegengesetzten japanischen Musiksprache, all das gehört zu Hosokawas Handschrift, wie sie auch Anfang des Jahres an der Staatsoper in der Oper "Stilles Meer" zu erleben war.“
Hamburger Abendblatt, 16.6.16
„Was für eine unmittelbar berührende, fein schillernde und doch magisch monochrome Traum-Musik [...].“
Die Deutsche Bühne, Klaus Kalchschmid, 2.7.18
„Hosokawas Klänge erzeugen einen wahren Sog, so fein sind sie abgestimmt, klangsinnlich und ohne hyperavantgardistische Schnörkel. Die Timbres der drei Hauptfiguren Claudia, Stephan und Haruko verschmelzen momentweise und entflechten sich sogleich wieder.“
nmz online, Verena Fischer-Zernin, 25.1.16
„Durch behutsames Neuarrangieren der Figuren im Raum, im konsequenten Dialog mit der Musik, entsteht ein ungemein feinsinniges, tastendes Theater, ein intensives Spiel mit Spannungsfeldern, letztlich eine Art 'vertontes Warten'.“
BR-KLASSIK, Jörn Florian Fuchs, 25.1.16
Toshio Hosokawa: "Prayer" for violin and orchestra, Daishin Kashimoto, Berliner Philharmoniker, Paavo Järvi, 4.3.2023 Philharmonie Berlin
United Instruments of Lucilin's Profiles - Toshio Hosokawa
Toshio Hosokawa - Regentanz (2018) | WDR 3
Toshio Hosokawa – Sen VI (1993) | WDR 3
Toshio Hosokawa: Blossoming II (2011) (Hong Kong Première)
Stilles Meer | Toshio Hosokawa
Toshio Hosokawa and Stefan Dohr in conversation
Toshio Hosokawas kurze Kammeroper Futari Shizuka versetzt den historischen Stoff des berühmten Noh-Theaterstücks Die zwei Shizukas in unsere Zeit. Das von Oriza Hirata konzipierte Libretto wird auf Japanisch und Englisch gesungen. Helen (Sopran), eine Migrantin, findet sich verloren an einem Strand wieder, wo sie auf eine andere Frau trifft: den Geist der seit neun Jahrhunderten im Schnee verschollenen Lady Shizuka. Sie teilen ein durch die Kriege der Männer verursachtes tragisches Schicksal. Doch ihre Begegnung verändert ihren weiteren Werdegang. Dies ist die ungewöhnliche Vorgeschichte des kathartischen, transhistorischen Stückes, das die Regeln des Noh-Theaters mit denen der zeitgenössischen lyrischen Oper vermischt. Den Part der Lady Shizuka hat Toshio Hosokawa speziell für die japanische Noh-Darstellerin Ryoko Aoki komponiert.
Klangforum Wien;KAIROS, 2020, 0015095KAI
Momo Kodama;ECM Records, 2017, ECM 2509
Arditti Quartet, Mayumi Miyata, Naoko Yoshino, Tosiya Suzuki;WERGO, 2014, WER 6769 2
Arditti Quartet;WERGO, 2013, WER 6761 2