Am Klavier sorgte François-Frédéric Guy für hypnotisierende Farben, die sich in zitternden Kaskaden und unterirdischem Grollen entluden – ein Magier des Klangs. The Times, Mai 2022
Als herausragender Interpret der Musik der deutschen Romantik und ihrer Wegbereiter ebenso wie zeitgenössischer Kompositionen und als Orchesterleiter vom Klavier aus verfolgt François-Frédéric Guy eine stetige internationale Karriere. An der Seite großer Dirigenten wie Philippe Jordan, Kent Nagano, Daniel Harding und Esa-Pekka Salonen hat er dabei mit renommierten Orchestern wie den Wiener Symphonikern, dem Orchestre Symphonique de Montréal, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Seoul Philharmonic oder dem Orchestre de la Suisse Romande gearbeitet. Kürzlich war er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem SWR Symphonie Orchester und dem NHK Symphony Orchestra zu hören. Ein Höhepunkt der laufenden Saison wird sein Gastspiel mit dem BBC Symphony Orchestra beim Printemps des Arts in Monaco sein, wo er Klavierkonzerte von Bartók und Schönberg spielen wird.
Wie kaum ein anderer setzt François-Frédéric Guy die kompositorische Architektur großer Werke der Klassik und Romantik plastisch greifbar um. Entwickelt hat er diese Fähigkeit besonders im intensiven Dialog mit der Musik Beethovens. Seine Darbietungen des Zyklus der 32 Klaviersonaten Beethovens wurden bereits weltweit gefeiert, zuletzt in Seoul. Der Pianist hat zudem eine besondere Affinität zu Bartók, Brahms, Liszt und Prokofjew und zu zeitgenössischer Musik. Eng verbunden ist er u.a. den Komponisten Tristan Murail, Ivan Fedele, Marc Monnet und Hugues Dufourt. Die jüngste Uraufführung war das Klavierkonzert L'oeil du cyclone von Tristan Murail, das vom NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Orchestra Philhamonique de Radio France, dem BBC Symphony und dem NHK Symphony Orchestra 2023/24 gemeinsam in Auftrag gegeben wurde.
Mit Beethovens Klavierkonzerten ebenso wie mit Werken von Mozart, Chopin und Brahms ist François-Frédéric Guy regelmäßig in play-conduct-Konzerten und inzwischen auch am Dirigentenpult zu erleben. Unter anderem arbeitet er in der Doppelrolle als Pianist und Dirigent seit mehreren Jahren eng mit der Sinfonia Varsovia sowie mit dem Orchestre de chambre de Paris zusammen, bei dem er von 2017 bis 2020 Artist-in-Residence war. Gastauftritte als Orchesterleiter führten ihn außerdem zum Orchestre Philharmonique Royal de Liège, zum Orquesta Sinfónica de Tenerife und zum Orchestre national des Pays de la Loire. Seit Herbst 2021 hält er die musikalische Leitung des Schweizer Ensembles Microcosme inne.
Solorezitale führten ihn in die großen Konzertsäle in London, Mailand, Berlin, München, Moskau, Paris, Wien, Amsterdam und Washington und auf Festivals wie das Chopin-Festival Warschau, das Beethovenfest Bonn, das Cheltenham Festival oder die Klavierfestivals in La Roque d’Anthéron und Lille. Am Arsenal de Metz war er von 2014 bis 2017 Artist-in-Residence. Seit seiner Saison als Porträtkünstler in der Wigmore Hall 2022/23 kehrt er regelmäßig mit verschiedenen Kammermusikpartnern in den Saal zurück. In der aktuellen Saison steht er dort gemeinsam mit dem Danel Quartett in zwei Konzerten mit Klavierquintetten von Weinberg und Schostakowitsch auf der Bühne.
Kernstück seiner Diskographie ist die Gesamtaufnahme der Beethovensonaten für das Label Zig-Zag Territoires, das bereits sein hochgelobtes Liszt-Album mit den Harmonies poétiques et religieuses herausgebracht hatte. Zum Auftakt des Beethovenjahres 2020 erschien die Kompletteinspielung der Beethoven Klavierkonzerte unter François-Frédéric Guys Gesamtleitung mit der Sinfonia Varsovia. Nach seinem 2017 erschienenen Brahms-Album mit den drei Klaviersonaten folgte im Frühjahr 2021 die Aufnahme von Brahms‘ Bratschensonaten und -trio. Im Jahr 2023 veröffentlichte er A secret garden mit ausgewählten Werken von Chopin, aufgenommen auf einem restaurierten Pleyel-Flügel aus dem Jahr 1905. Im Bereich der zeitgenössischen Musik legte er Anfang 2021 seine Einspielung von Marc Monnets Klavierzyklus En Pièces vor; 2022 folgte eine CD mit der Musik von Tristan Murail und den Préludes von Debussy.
Saison 2024/25
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