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Das Ende November erschienene Album LAUTER! mit dem Ensemble Reflektor unter der Leitung seiner Ersten Dirigentin Holly Hyun Choe präsentiert Werke von Ethel Smyth, inti figgis-vizueta und Ying Wang.
„Ich lebe meine Identität als zeitgenössische Komponistin aus China mit einem wachen Blick auf die Verschränkungen von Politik, Kultur, Gesellschaft und Technologie und deren Konsequenzen. Darin suche ich eine kontrastreiche Verbindung meiner drei Werkzeuge, dem klassischen und erweiterten Instrumentarium Europas, der kritischen Auseinandersetzung mit meinem chinesischen Erbe und den aktuellen Möglichkeiten der Elektronik. Ich verwandle unsere heutige Welt, ihre Krisen und Tragödien wie auch ihre Schönheit und Vielfalt, in meiner Musik – in meinen Klängen steckt schreiende Kritik und genussvolle Bewunderung für sie.“ Ying WANG 王颖
Als klangsinnlich, dramatisch und eigenwillig lassen sich die Kompositionen von Ying Wang beschrieben. Die Kontraste und Brüche in ihrer ursprünglichen Heimat Shanghai wie auch ihrer neuen in Berlin schlagen sich in ihren Werken nicht nur musikalisch nieder. Immer wieder greift sie gesellschaftliche Themen wie Umweltverschmutzung, globale soziale Missstände, politische Verfolgung oder das Verhältnis von Mensch und Technologie auf. Dabei sucht sie in ihrer Arbeit stets neue Berührungspunkte zu anderen Medien und Künsten wie Tanz, Video, digitaler Kunst, Licht, bildender Kunst und Performance.
In der vergangenen Spielzeit sind eine Reihe vielbeachteter Werke zur Uraufführung gekommen: Beim Festival Ultraschall Berlin war die Komponistin Anfang 2023 unter anderem mit der Uraufführung von 528Hz 8va für Orchester und Mini-Moog vertreten. Diese erweiterte Fassung der 2021 in Essen uraufgeführten Komposition 528hz für Orchester – eine optimistische und kraftvolle Musik, die bewusst auf dramatische Kontraste verzichtet – wurde vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Karen Kamensek aus der Taufe gehoben. Last bit…, vom Ensemble Reflektor unter Holly Hyun Choe beim Podium Esslingen uraufgeführt, beschäftigt sich mit dem Verhältnis von KI und menschlichem Denken. Kurz darauf brachte das AsianArt Ensemble am Konzerthaus Berlin EMULsonic für Koto und Quartett zur Uraufführung. Zeitgenössische Gedichte chinesischer Lyriker:innen dienten als Grundlage für fünf Intermezzi mit dem Titel Of Detours and Updates, die ebenfalls im Frühjahr 2023 als Kompositionsauftrag des KlangForum Heidelberg zwischen den sechs Sätzen von Mahlers Lied von der Erde erklangen. Als Stipendiatin der Bamberger Villa Concordia realisierte Ying Wang unter anderem ein Porträtkonzert. Für das Beijing Music Festival 2023 komponierte sie Big BANG! – at the moment of cosmic inception für Kammerorchester. 2024 wurde in der Liederwerkstatt des Kissinger Sommers Desire – Venus counsels RealDoll für Sopran, Klavier und iPad uraufgeführt; im Rahmen des Bruckner.lab des Podium Esslingen erklang die neue Komposition Cosmic static. Deep listening with Bruckner. Zu neuen Werken 2024 zählen außerdem Virulent für den Flötisten Erik Drescher, Grey Hair für Video, vier Stimmen und vier Instrumente für KlangForum Heidelberg, Cassandra Argues with siri (neue Version, Kassandra – choose the truth) sowie Frequenz Ludwig für Kammerorchester.
Das KONTAKTE Festival des Elektronischen Studios der Akademie der Künste Berlin ist Auftraggeber des interdisziplinären Werkes Waterfall, das sich mit dem Widerstand von fünf Frauen angesichts repressiver Machtstrukturen beschäftigt. Der Uraufführung im Juni 2025 mit dem Ensemble OENM unter der Leitung von Johannes Kalitzke in Berlin folgt die österreichische Erstaufführung in Salzburg.
Ying Wang hat mit zahlreichen Orchestern in Europa sowie Asien zusammengearbeitet, darunter die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, das Gürzenich-Orchester Köln, die Brandenburger Symphoniker, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und das SWR Symphonieorchester. Dabei erklangen ihre Werke unter der Leitung von Dirigent:innen wie Marin Alsop, Markus Stenz, Brad Lubman, Johannes Kalitzke, Gregor Mayrhofer, Julien Leroy und Marcus Creed. Sie kooperierte mit Ensembles wie dem Klangforum Wien, Ensemble Resonanz, Quatuor Diotima, Phoenix Basel, dem Ensemble der Internationalen Ensemble Modern Akademie, Musica Assoluta, Lucerne Festival Ensemble, Mosaik Ensemble, der MAM.Manufaktur für aktuelle Musik, Ensemble PHACE und Ensemble Kontrapunkte.
Für ihre Arbeit ist Ying Wang mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet worden. Unter anderem erhielt sie 2013 den Produktionspreis des Giga-Hertz-Preises und den Kompositionspreis der 5. Brandenburger Biennale, 2014 den IRINO PRIZE für Kammerorchester in Tokio sowie 2017 den Heidelberger Künstlerinnenpreis. Als Porträt-CD erschien 2017 auf dem Label Wergo das Album Tun Tu.
Ying Wang begann ihre Kompositionsausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt Shanghai, ehe Aufbaustudien sie 2003 nach Deutschland führten. An der Hochschule für Musik und Tanz Köln gehörten York Höller, Michael Beil, Rebecca Saunders und Johannes Schöllhorn zu ihren Lehrer:innen. 2010 schloss sie ihr Studium in Zeitgenössischer Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt im Rahmen eines Stipendiums der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) ab. 2012 nahm Ying Wang am Cursus de Composition et d’informatique musicale/Ircam Paris teil. Seit 2013 unterrichtet sie Komposition am Konservatorium von Shanghai.
Saison 2024/25
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Eine Liste aller Werke von Ying Wang finden Sie hier.
„Wang zieht viele Register der Avantgarde, gerade die Bespiegelung des Ist-Zustands mit einem elektronischen Gegenüber – Schäfer singt manche Passagen mit sich selbst im Duett – zeugt von handwerklichem Können."
Opernwelt, Dezember 2022 (zu Lorry 39)
“Die ganze Wucht des Riesenorchesters schlägt dem Publikum in „528 Hz, 8va" der Chinesin Ying Wang entgegen, betitelt nach der angeblichen „,Liebes-Frequenz" Von wegen Wellnessgedudel: Wangs Stück fegt als Wirbel-sturm positiver Energie durch den Raum mit bratzenden Synthibässen, quiekendem Blech, verzerrten E-Gitarren und peitschenden Rhythmen - grandios.“
Südwest Presse, Otto Paul Burkhardt, 08.02.2022 (zu 528Hz-8va)
Ying Wang: Frequenz Ludwig
Ying Wang: Double Wings - Pégasus facing drones
Ying Wang: Lorry 39 | SWR Experimentalstudio, SWR Symphonieorchester | Theater Freiburg | 09.10.2022
"528 Hz 8va" Wang ECLAT Festival 2022 (1080p) from Ying Wang- Composer on Vimeo.
Ying Wang: 528 Hz 8va | SWR Symphonieorchester, SWR Experimentalstudio | ECLAT Festival 2022
Ying Wang: ROBOTICtack | SWR Experimentalstudio | Festival „ACHT BRÜCKEN - Musik für Köln“, 01.05.2017
Ying Wang: DELETE[sic!] for voice and ensemble (2021)
Ying Wang: TunTu | Guillaume Berceau | IRCAM 2012
Ying Wang: Noctilucent (Plus-) Part 1 (2018) | Ensemble Musikfabrik
Ying Wang: Janus (2022) UA | Klangwerkstatt Berlin – Festival für Neue Musik 2022
Ying Wang und Xilin Wang im Gespräch mit Leonie Reineke – Klangwerkstatt Berlin 2022
Ying Wang: Schmutz for Violine and Ensemble (2019)
Ying Wang: Coffee & Tea" for Ensemble and Electronics (2013)
Ying Wang: Dis-Appearance!
Ying Wang: SCHMUTZ
Ying Wang: Unermüdlich strömend, nahezu transparent (2013)
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Various Artists
WERGO, 2017, WER 7347 2
Ausgewählte Uraufführungen der Festivals 2013 und 2014
Westdeutscher Rundfunk
International Festival of Contemporary MusicPolmic / polmic 131-137