Die fünf Werke aus den Jahren 2019-2022 zeigen die vielen Facetten von Ying Wangs künstlerischem Schaffen: Akustische Instrumente und Elektronik koexistieren ohne Hierarchie und stellen Geräusche, Fragilität und Zitate als strukturelle Elemente heraus. Anstelle von festen Botschaften bietet die Musik ein Spannungsfeld zwischen Geste und Abstraktion, Kontrolle und Zusammenbruch, Präsenz und Verschwinden. Bezüge zu sozialer Ungerechtigkeit, ökologischer Krise und kulturellem Gedächtnis werden artikuliert. In Orchester-, Solo- und Kammermusikbesetzungen konstruiert Ying Wang sich entwickelnde Klangumgebungen, in denen Traditionen weder abgelehnt noch romantisiert, sondern kritisch beobachtet und neu kontextualisiert werden.
mehrYing Wangs Porträtalbum RE:Wilding, eingespielt unter anderem vom SWR Symphonieorchester, Klangforum Wien, ensemble reflektor und Quatuor Diotima, ist nun beim Label Kairos erschienen.