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Alex Nante kultiviert eine zugleich abstrakte und dynamische Musik, deren Hauptqualität in der Verbindung fein abgestimmt schimmernder instrumentaler Effekte und der übergeordneten Bedeutung und Architektur der Partitur besteht. Musikalische Zeit und geistige Dramaturgie verschmelzen auf erstaunliche Weise zu einem wilden, durchgängig funkelnden 20minütigen Rennen. Classique News, September 2021
Das umfangreiche Oeuvre von Alex Nante ist von einer nächtlichen und traumhaften Atmosphäre geprägt, die den Zugang zu einer spirituellen Welt eröffnet. Geboren 1992 in Buenos Aires, hat er sich schon jetzt mit seinen Werken fest im Konzertsaal etabliert, wie allein die Uraufführungen der jüngsten Vergangenheit zeigen: Sowohl für das Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel als auch für das Haydn-Orchester Bozen unter Kent Nagano entstanden mit El Rio de Luz und O nata lux Orchesterwerke, die 2022 mit großem Erfolg zur Aufführung kamen. Im April 2024 folgte A Subtle Chain, interpretiert vom Orchester Les Siècles unter François-Xavier Roth mit der Sopranistin Jodie Devos am Théâtre des Champs-Élysées und entstanden während einer Residency, für die er als erster Preisträger des vom Théâtre des Champs-Elysées, der Villa Albertine und der Juilliard School geschaffenen Pizar Prize nach New York eingeladen wurde.
Die Reihe von Uraufführungen großformatiger Werke setzt sich auch in der Saison 2024/25 fort: Die Sinfonie Nr, 3 Anahata für Sopran, Bariton, Chor und Orchester erklingt im Juni 2025 in der Elbphilharmonie mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter der Leitung ihres Widmungsträgers Kent Nagano. Inspiriert ist sie von spirituellen Traditionen und Texten rund um das Herz als ein universelles Symbol.
Aufsehen erregte schon 2021 seine Sinfonía del cuerpo de luz, die im Rahmen seiner Residency beim Orchestre National de Lille zur Uraufführung kam und für die Victoires de la musique classique nominiert wurde. Darauf folgte 2022 Luz de lejos, ein Klavierkonzert für Alexandre Tharaud, das 2023 vom Beethoven Orchester Bonn als deutsche Erstaufführung interpretiert wurde. Als Abschluss der Residenz in Lille wurde Mysterium für Erzähler, Sopran, Tenor, Chor und Orchester aus der Taufe gehoben. 2021 kam auch sein erstes Streichquartett Prima Materia beim Lucerne Festival mit dem Quatuor Diotima zur Uraufführung, gefolgt von Escenas y sueños, komponiert für das JACK Quartet.
Der junge Argentinier, der auch als Gitarrist, Pianist und Dirigent ausgebildet ist, hat bei George Benjamin, Peter Eötvös, Stefano Gervasoni, Luis Mucillo, Santiago Santero und Daniel D'Adamo studiert und Abschlüsse des Conservatoire de Paris, der Nationalen Universität der Künste Argentiniens, der Université Paris 8, des Conservatoire de Reims und des King’s College London erworben. Die ersten großen Uraufführungen fanden im Zusammenhang mit den zahlreichen frühen Auszeichnungen für Alex Nante statt. Dazu zählen Werke wie Fulgor, (1. Preis 2010 Daegu Contemporary Music Orchestra Competition, Südkorea), Tres sueños lúcidos (1. Preis Kompositionswettbewerb „Guillermo Graetzer“ 2013, UA mit dem Orquesta Sinfónica Nacional 2017), La pérégrination vers l’Ouest (Orchestre National d’Île de France, Kompositionspreis Île de Créations 2015) und Helles Bild (Sinfonieorchester Basel, Basler Kompositionswettbewerb 2019). Mehrere Werke entstanden 2018 im Rahmen des Peter Eötvös Mentoring Programms; unter anderem kam das Flötenkonzert de luz y sueño mit dem Hungarian Radio Symphony Orchestra zur Uraufführung. Zwei große Aufträge folgten für das Jahr 2019: Das Orquesta Filarmónica de Buenos Aires brachte am Teatro Colon Invocación zur Uraufführung; Las noches de las piedras wurde vom Ensemble Musikfabrik unter Peter Eötvös in Köln aus der Taufe gehoben. Ebenfalls 2019 erhielt Alex Nante den Prix de composition la Fondation Salabert für Estrella de la mañana nach Gedichten von Jacobo Fijman – ein Beispiel für den Einfluss mystischer Poesie aus Ost und West in vielen seiner Vokalwerke.
Alex Nante ist Gründer und künstlerischer Leiter des Vokalensembles Terra Lucida, das sich zur Aufgabe gemacht hat, sakrale Musik verschiedener Traditionen aufzuführen und so zum interreligiösen und interkulturellen Dialog beizutragen. Das Ensemble tritt regelmäßig in Krankenhäusern auf, arbeitet mit verschiedenen sozialen Projekten zusammen und setzt sich dafür ein, mit Musik Gemeinschaft zu stiften und zu stärken.
Seine CD Le Fil d’Ariane stellt in Zusammenarbeit mit der Geigerin Marianne Piketty und Le Concert Idéal seine Musik der von Pietro Locatelli gegenüber. Mehrfach wurde Alex Nante mit Arbeitsstipendien und Kompositionspreisen ausgezeichnet, darunter vom Mozarteum Argentino, Ibermúsica, Fondation Banque Populaire, Académie Musical de Villecroze, Académie des Beaux-Arts – Institut de France und Herrenhaus Edenkoben. Alex Nantes Werke werden von Durand/Universal Music Publishing Classical und Éditions Henry Lemoine verlegt.
Saison 2024/25
Eine Liste der Werke von Alex Nante finden Sie hier oder auf der Website von Durand Salabert Eschig.
"Alex Nante kultiviert eine zugleich abstrakte und dynamische Musik, deren Hauptqualität in der Verbindung fein abgestimmt schimmernder instrumentaler Effekte und der übergeordneten Bedeutung und Architektur der Partitur besteht. Musikalische Zeit und geistige Dramaturgie verschmelzen auf erstaunliche Weise zu einem wilden, durchgängig funkelnden 20minütigen Rennen."
Classique News, Alexandre Pham, 24. September 2021
"…Jede Partiturseite unseres jungen Zeitgenossen ist ein Meisterwerk sensibler Diffraktion, so intelligent komponiert wie tief empfunden..."
Pierre Gervasoni, Le Monde, 17. Mai 2019
Sinfonía del cuerpo de luz (2021)
Interview on Las noches de las piedras
Helles Bild, 2018
2nd Prize, Basel Composition Competition 2019. Inspired by Wassily Kandinsky's painting "Helles Bild" (1913)
Invocation, 2017
Piano solo
Estrella de la mañana – ocho canciones sobre poemas de Jacobo Fijman, 2019
Based on Jacobo Fijman's book "Estrella de la mañana " (1931)
Alex Nante: Invocations
Maroussia Gentet;B Records, 2020, LBM022
Altro castello: Alex Nante
Ensemble Rayuela;DUX Recording, 2020, DUX 1635