Inbal, bei dem Vorbilder und Lehrer wie Franco Ferrara oder Sergiu Celibidache deutliche Spuren hinterlassen haben, verfügt über Kraft zur Ruhe und Sinn für ungebremste Leidenschaftlichkeit und Dramatik. Die Welt
Als Gewinner des internationalen Dirigentenwettbewerbes „Guido Cantelli“ wurde Eliahu Inbal bereits im Alter von 26 Jahren gefragter Gastdirigent bei den führenden Orchestern weltweit. Im Laufe der Jahre wirkte er als Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks Frankfurt, des Orchestra del Teatro la Fenice, des Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI Turino, des Konzerthausorchesters Berlin, der Tschechischen Philharmonie und des Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra, das ihn 2014 zum Conductor Laureate ernannte. Von 2019 bis 2022 war Eliahu Inbal Principal Conductor des Taipei Symphony Orchestra und wurde 2023 ebenfalls dessen Ehrendirigent.
Schon während seiner langjährigen Chefdirigententätigkeit beim hr-Sinfonieorchester (1974-1990), dessen Ehrendirigent er heute ist, profilierte sich Eliahu Inbal als eine herausragende Musikerpersönlichkeit unserer Zeit. Der charismatische israelische Dirigent, der in der Nähe von Zürich lebt, wurde weltweit durch seine inzwischen legendären Mahler-Aufnahmen (Deutscher Schallplattenpreis, Grand Prix du Disque) und die Urfassungen der Sinfonien von Anton Bruckner bekannt, die er als erster einspielte. Besondere Anerkennung erhielten auch seine Interpretationen der Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch.
In den letzten Jahren führten Orchestertourneen und Gastdirigate Eliahu Inbal wiederholt nach Japan und Spanien, sowie zu den Orchestern in Monte-Carlo, St. Petersburg, der Mailänder Scala und des Teatro Maggio Musicale Fiorentino, zum Brucknerfest Linz (mit dem Konzerthausorchester Berlin) und zum SWR-Symphonieorchester. In der Saison 2024/25 kehrt er zum Taipei Symphony Orchestra, zum KBS Symphony Orchestra, zum Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und zum Gürzenich-Orchester Köln zurück. Im Jahr des 50. Todestages von Dmitri Schostakowitsch stehen dabei besonders dessen große Sinfonien im Mittelpunkt.
Operndirigate führten Eliahu Inbal unter anderem an die Opernhäuser von Paris, Glyndebourne, München, Stuttgart, Hamburg, Zürich und Madrid. 2013 feierte er mit Tristan und Isolde beim Festival de Opera de A Coruña und Parsifal an der Flämischen Oper große Erfolge (International Opera Award 2014 als beste Produktion im Wagner-Jubiläumsjahr). Ferner erhielt er die italienischen Kritikerpreise Abbiati und Viotti für seine außergewöhnlichen Interpretationen von Wagners Ring mit dem RAI-Sinfonieorchester Turin.
Eliahu Inbals umfangreiche Diskographie enthält das sinfonische Gesamtwerk von Berlioz, Brahms, Bruckner, Mahler, Ravel, Schumann, Schostakowitsch, Skrjabin, Strawinsky, Richard Strauss und der Zweiten Wiener Schule. Diese Werke nahm er – außer mit dem hr-Sinfonieorchester – mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre National de France, den Wiener Symphonikern, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, der Tschechischen Philharmonie und dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra auf. Die zehnte Sinfonie (D. Cooke), die er im Rahmen des Mahlerzyklus des Royal Concertgebouw Orchestra dirigierte, ist auf DVD dokumentiert.
Eliahu Inbal studierte zunächst Violine und Komposition in seiner Heimatstadt Jerusalem, ehe er seine Ausbildung auf Empfehlung Leonard Bernsteins am Conservatoire National Supérieur in Paris bei Louis Fourestier, Olivier Messiaen und Nadia Boulanger fortsetzte. Wichtige Impulse vermittelten ihm außerdem Franco Ferrara in Hilversum und Sergiu Celibidache in Siena. 1990 ernannte die französische Regierung Eliahu Inbal zum Officier des Arts et des Lettres. 2001 wurde ihm in Wien das Goldene Ehrenzeichen verliehen; 2006 erhielt er die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main und das Bundesverdienstkreuz.
Saison 2024/25
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