Auf Anregung des ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert planen das Jerusalem Symphony Orchestra und sein neuer Chefdirigent Steven Sloane für die Periode vom 21.-27. Juni 2021 eine Konzerttournee nach Berlin und Bochum als wichtiger Beitrag zum deutsch-jüdischen Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Das JSO wird damit als führendes israelisches Orchester seit über zehn Jahren erstmals wieder in Deutschland gastieren.
Jerusalem Symphony Orchestra
Steven Sloane / Elisabeth Leonskaja
Konzept
Bei den Konzerten im Konzerthaus Berlin und in Bochum im Rahmen des Klavierfestival Ruhr wird neben Klassikern auch Musik führender zeitgenössischer israelischer Komponisten erklingen. Höhepunkt ist eine gemeinsame Aufführung der 2. Symphonie von Gustav Mahler mit den Bochumer Symphonikern in der Jahrhunderthalle Bochum. Als Solistin nimmt an der Tournee die bedeutende Pianistin Elisabeth Leonskaja teil, die jüdische Wurzeln hat, aus Georgien stammt und seit langem in Wien lebt.
Programm
Noam Sheriff: Akeda (Passacaglia, in memoriam Jitzchak Rabin)
Samir Odeh-Tamimi: Bukká für Streichorchester
Beethoven: Konzert Nr. 4 für Klavier und Orchester
Strawinsky: Suite aus dem Ballett Der Feuervogel, 1919
Elisabeth Leonskaja, Klavier
Jerusalem Symphony Orchestra
Steven Sloane, Dirigent
Mitwirkende
Steven Sloane
Künstlerische Vision und unermüdliches kulturpolitisches Engagement: das sind die Qualitäten, die den aus Los Angeles stammenden amerikanisch-israelischen Dirigenten Steven Sloane weltweit bekannt gemacht haben. Der ehemalige Schüler von Eugene Ormandy, Franco Ferrara und Gary Bertini prägte schon früh Festivals und Opernhäuser wie das Spoleto Festival in Charleston oder die Opera North in Leeds.
Elisabeth Leonskaja
Seit Jahrzehnten gehört Elisabeth Leonskaja zu den gefeierten großen Pianistinnen unserer Zeit. In einer von den Medien dominierten Welt bleibt sie sich und der Musik treu, ganz in der Tradition der großen sowjetischen Musiker wie David Oistrach, Swjatoslaw Richter, Emil Gilels. Ihre fast legendäre Bescheidenheit macht Elisabeth Leonskaja noch immer medienscheu. Betritt sie aber die Bühne spürt man die Kraft, die ihr daraus erwächst, dass die Musik ihre Lebensaufgabe ist.
Geboren in Tiflis, Georgien, in einer russischen Familie gab sie schon mit 11 Jahren erste Konzerte. Ihr ungewöhnliches Talent brachte sie bald zum Moskauer Konservatorium. Noch als Studentin gewann sie Preise bei den berühmten internationalen Klavierwettbewerben Enescu, Marguerite Long und Königin Elisabeth. Ihre musikalische Entwicklung wurde entscheidend von ihrer Zusammenarbeit mit Swjatoslaw Richter geprägt. Er erkannte ihr außergewöhnliches Talent und förderte sie indem er sie einlud, Duo-Konzerte mit ihm zu spielen.
1978 verließ Elisabeth Leonskaja die Sowjetunion und ließ sich in Wien nieder. Ihr sensationeller Auftritt bei den Salzburger Festspielen 1979 markierte den Anfang einer stets wachsenden Konzertkarriere im Westen. Sie trat mit fast allen wichtigen Orchestern der Welt unter großen Dirigenten auf und gab unzählige Rezitals. Bei aller solistischen Tätigkeit behält die Kammermusik einen großen Platz in ihrem Schaffen. Immer wieder konzertiert sie mit den Quartetten Emerson, Borodin und Artemis. Zu den vielen Aufnahmen bei Teldec, später Dabringhaus und Grimm gehören auch ihre Solo-CD »PARIS« mit Werken von Ravel, Enescu und Debussy und eine komplette Aufnahme der Sonaten von Schubert, die bei eaSonus erschienen sind.
Jerusalem Symphony Orchestra
Das JSO wurde 1936 maßgeblich von Emigranten aus Deutschland gegründet und gilt seitdem – neben dem im selben Jahr in Tel Aviv gegründeten Israel Philharmonic Orchestra – als führendes israelisches Orchester. Der amerikanisch-israelische Dirigent Steven Sloane, der nach der Ausbildung in seiner Heimat USA zunächst 10 Jahre lang in Israel arbeitete und seit 1988 seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, fungiert seit der Saison 2020/21 als Music Director des JSO und bringt das Orchester zum Abschluss seiner ersten Saison erstmals seit über zehn Jahren wieder nach Deutschland.