Friedrich Cerha

Requiem für Rikke

Titel
Requiem für Rikke
Untertitel
für Tenor und Orchester aus Der Rattenfänger
Category
Vokalmusik
Gesang und Orchester
Dauer
19:00
Anzahl Mitwirkende
68
Besetzung
2 (2. auch Afl.) · 2 · Engl.Hr. · 2 · Bassklar. · Sopransax. · 2 · Kfg. - 4 · 3 · 3 · Bar. · 0 - S. (2 Spieler) - Hfe. · Git. - Str.
Entstehung
1989
Uraufführung
1991-05-15 00:00:00
Wien, Konzerthaus · Denes Gulyas, Tenor · Wiener Symphoniker · Dir.: Friedrich Cerha
Zusatz
based on texts by Carl Zuckmayer
Kommentare des Komponisten zum Werk

Das Requiem für Rikke entstammt dem fünften Bild des zweiten Teils der Oper. Es ist eine Klage um ein einfaches, lebenshungriges, liebendes Mädchen, das ein Opfer der brutalen Gewalt der herrschenden Mächte wird. In einem übertragenen Sinn ist es für mich ein Klagegesang über all das millionenfach in der Menschheitsgeschichte im Namen irgendwelcher Interessen sinnlos vernichtete Leben. Das Stück wird gefolgt von einem Zwischenspiel, - ebenfalls aus dem zweiten Teil der Oper - einer Art Choralbearbeitung. Das Thema ist jenes, mit dem die Kinder aus der Welt ihrer Eltern, in die sie hineingeboren sind und die sie verabscheuen, ausziehen, in der Hoffnung, sich eine bessere zu schaffen, - auf der Suche nach einem Leben, das für sie lebenswert ist. Der Choral (Trompete und Oboen) liegt in der Mitte des Satzes und wird hauptsächlich  umrankt von Motiven aus Szenen der Rikke (Streicher). Vor dem Requiem steht Musik aus der Szene Rattenfänger - Rikke am Ende des ersten Bildes des zweiten Teils. Ein Abschnitt aus der Gerichtsszene (Rattenfänger, Stadtregent, Stadtrichter) bildet den Übergang zum Requiem. Der Rattenfänger äußert darin als letzten Wunsch die Bitte, dass man ihm seine Pfeife mit ins Grab legen möge. Aus dramaturgischen Gründen wurde dieser Abschnitt aus der Oper eliminiert.

Carl Zuckmayer

Verlag