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Uraufführung des Jahres: Vito Žurajs erste abendfüllende Oper Blühen kam Anfang 2023 in Frankfurt unter der musikalischen Leitung von Michael Wendeberg auf die Bühne und ist jetzt vom Magazin Opernwelt ausgezeichnet worden. Im Interview spricht Vito Žuraj über seine Zusammenarbeit mit dem Librettisten Händl Klaus, der Regisseurin Brigitte Fassbaender und dem Ensemble Modern.
Vor seiner Karriere als Dirigent arbeitete Michael Wendeberg als Pianist des Ensemble Intercontemporain eng mit Pierre Boulez zusammen. Nun stellt er seine Gesamtaufnahme der Klavierwerke des Komponisten vor.
Arnold Schönberg, Kammersinfonie Nr. 1 E-Dur op. 9
Oliver Knussen, Requiem - Songs for Sue op. 33
Alban Berg, Kammerkonzert für Violine, Klavier und 13 Blasinstrumente
Michael Wendeberg, Dirigent
Katrien Baerts, Sopran
Joseph Puglia, Violine
Pierre-Laurent Aimard, Klavier
Asko Schönberg Ensemble
Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488
Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem d-Moll KV 626
Michael Wendeberg, Klavier und Gesamtleitung
Ceren Aydın, Sopran
Ezgi Karakaya, Mezzosopran
Safa Korkmaz, Tenor
Yiğitcan Tatlioğlu, Bass
Presidential Symphony Orchestra
Ankara State Polyphonic Choir, Chor
Gustav Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen
Igor Strawinsky, Der Feuervogel
Johannes Brahms, Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Andreas Beinhauer, Bariton
Landesjugendorchester Sachsen-Anhalt
Packend die Lesart von Michael Wendeberg, der Punktierungen schärfte, Steigerungen wirkungsvoll aufbaute und zugleich Raum für Ruhe und Einkehr ließ.Mitteldeutsche Zeitung, 19.2.2020
Für den Dirigenten und Pianisten Michael Wendeberg ist der Umgang mit dem Konzertrepertoire von Bach bis Boulez ebenso selbstverständlich wie die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. Von 2016 bis Sommer 2023 war er als erster Kapellmeister an den Bühnen Halle (Saale) tätig, wo er in den Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 auch als Chefdirigent der Oper wirkte. Zuletzt dirigierte er dort die Premieren von Brittens Ein Sommernachtstraum, Wagners Tristan und Isolde sowie Paderewskis Manru.
In die Saison 2024/25 startet Michael Wendeberg beim Future Lab des Festivals Klangspuren Schwaz, ehe er beim Asko|Schönberg Ensemble unter anderem Schönbergs 1. Kammersinfonie und Bergs Kammerkonzert dirigiert, mit Pierre-Laurent Aimard als Solist. Mit dem Ensemble Modern ist er im Rahmen der Reihe Happy New Ears in Frankfurt sowie beim Offspring Festival in Prag zu Gast. Außerdem dirigiert er erneut das Estonian National Symphony Orchestra sowie das Boulez Ensemble in Berlin.
In den letzten Spielzeiten gab Michael Wendeberg seine Debüts beim Tokyo Symphony Orchestra mit Debussys Jeux und der Uraufführung von Isabel Mundrys Violakonzert mit Nils Mönkemeyer sowie an der Oper Frankfurt mit der Uraufführung von Vito Žurajs Blühen, verbunden mit einem Porträtkonzert des Komponisten mit dem Ensemble Modern. Zudem kehrte er im Rahmen des AFEKT Festivals zum Estonian National Symphony Orchestra zurück. Weitere Konzerte führten ihn nach Birmingham, Bremen und Helsinki. Sowohl am Klavier als auch am Dirigentenpult sprang er für Daniel Barenboim bei Konzerten mit Werken von Mozart, Boulez und Manoury mit dem Boulez-Ensemble in Berlin und in der Pariser Philharmonie ein. Bei der Reihe „Musik der Zeit“ leitete er ein Projekt mit Simon Steen-Andersen und dem WDR Sinfonieorchester.
Als gefragter Gastdirigent leitete er außerdem unter anderem das WDR Sinfonieorchester, das SWR Symphonieorchester, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die Junge Deutsche Philharmonie, das Mahler Chamber Orchestra, die Slowenische Philharmonie, das Klangforum Wien, das Ensemble Modern, das Remix Ensemble Porto, das Ensemble intercontemporain, die Birmingham Contemporary Music Group und die Sinfonietta Basel und die Staatskapelle Berlin. Beim Lucerne Festival, der Münchner Biennale, dem Beethovenfest Bonn, den Bregenzer Festspielen, der Biennale von Venedig, dem ECLAT Festival Stuttgart, dem Ultraschall Festival Berlin, dem Festival Acht Brücken in Köln, den Klangspuren Schwaz und bei Wien Modern war er mit verschiedenen Programmen zu Gast. Von 2011 bis 2018 war er directeur musical des Ensemble Contrechamps in Genf.
Michael Wendebergs Opernrepertoire reicht von Händels Orlando über Mozart, Beethoven, Donizetti, Verdi, Bizet, Puccini, Strauss, Wagner und Britten bis zu zahlreichen Uraufführungen. 2017 dirigierte er Die Zauberflöte und eine Neuproduktion von Aribert Reimanns Gespenstersonate an der Staatsoper Berlin. 2022 debütierte er an der Dresdner Semperoper mit der Uraufführung von Torsten Raschs Die andere Frau. In Halle leitete er in den vergangenen Spielzeiten unter anderem Beethovens Fidelio, Verdis Aida und Puccinis Tosca sowie die Premieren von Mozarts Don Giovanni, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und eine Neubearbeitung von Mozarts Schauspieldirektor. Am Tiroler Landestheater dirigierte er 2024 Le nozze de Figaro.
Als Pianist war Michael Wendeberg Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe und trat als So-list mit namhaften Orchestern unter Dirigenten wie Jonathan Nott, Marek Janowski und Daniel Baren-boim auf. Von 2000 bis 2005 gehörte er als Pianist dem Ensemble intercontemporain an und arbeitete intensiv mit György Kurtág und Pierre Boulez zusammen. Dessen komplettes Klavierwerk führte er 2015 bei den Festtagen der Berliner Staatsoper sowie 2018 im Pierre Boulez Saal auf; eine CD-Gesamtaufnahme erschien 2021 bei dem Berliner Label bastille musique.
Michael Wendeberg studierte Klavier bei Markus Stange, Bernd Glemser, Stefan Litwin und Benedetto Lupo sowie Dirigieren in der Meisterklasse von Toshiyuki Kamioka in Saarbrücken. Schon während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent von Toshiyuki Kamioka an den Wuppertaler Bühnen. Es folgten Stationen am Nationaltheater Mannheim, am Luzerner Theater als Erster Kapellmeister sowie an der Staatsoper Berlin, wo er Daniel Barenboim und Gastdirigenten wie Pierre Boulez und Sir Simon Rattle assistierte.
Saison 2024/25
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DIRIGIERTES PROGRAMM 1
DIRIGIERTES PROGRAMM 2
KLAVIER-PROGRAMM 1
KLAVIER-PROGRAMM 2
„Michael Wendeberg leitete vom Hammerklavier aus. Eine so abwechslungsreiche, witzige und spannende Rezitativbegleitung hat man in Innsbruck noch nicht einmal in Barockopern gehört.“
Kronen Zeitung Tirol, Franz Gratl, 30.4.2024 (zu Le Nozze di Figaro am Tiroler Landestheater)
„Unbestritten qualitätsvoll bleibt der Einsatz von TLT-Chor und Tiroler Symphonieorchester mit Michael Wendeberg als präzisen Taktgeber, der an den richtigen Stellen akzentuiert, weichzeichnet, den SängerInnen in den Arien aber auch den nötigen Raum zu brillieren lässt.“
Tiroler Tageszeitung, Barbara Unterthurner, 29.4.2024
„Der Dirigent und Pianist Michael Wendeberg begleitete sämtliche Rezitative schwungvoll am Hammerflügel. Mozarts Musik wurde frisch, direkt, virtuos und zu Herzen gehend, anregend und mit geschmackvoll gewählten Tempi dargeboten."
Onlinemerker, Thomas Nußbaumer, 27.4.2024
„[In Mozarts Gran Partita] hat Wendebergs Dirigat einen großen Anteil daran, dass die Musik energisch, fast feurig ist.“
Diapason, Pierre Rigaudière, 5.5.2023
„Das Orchester unter dem souveränen Dirigat des sehr kurzfristig eingesprungenen Michael Wendeberg begleitete sehr feinfühlig und unterstrich in perfekter Abstimmung den ausdrucksstarken Gesang. Bereits in der ersten Konzerthälfte hatten die Philharmoniker glühende Farben generiert, größtmögliche dynamische Kontraste ausgelotet, mit weit ausholender Gestik in satter Klangfülle geschwelgt.“
Weser Kurier, Gerd Klingeberg, 26.2.2023
„Das Ensemble Modern unter Michael Wendeberg bringen Vito Žurajs ebenso komplexe wie in jedem Moment sinnfällige, sinnliche Musik zum Leben und Leuchten.“
BR-KLASSIK, Jörn Florian Fuchs, 23.1.2023 (zu Blühen an der Oper Frankfurt)
„Michael Wendeberg ist ein absoluter Boulez-Experte. Er spielt nicht nur kompetent bis ins letzte Detail, sondern auch voller Witz und Ironie. Diese Notation von Boulez habe ich selten sinnlicher erlebt.“
rbb kulturradio, Andreas Göbel, 6.9.2022 (zum Eröffnungskonzert im Pierre Boulez Saal)
„Im Graben ist die Musik bei Michael Wendeberg in den besten Händen. Was er mit der Staatskapelle aus der Partitur macht, das ist von bestechend klarer Transparenz.“
nmz, Joachim Lange, 10.5.2022 (zu Ein Traumspiel an der Oper Halle)
„Bestechend die präzise Artikulation des Orchesters, der Sinn für übergeordnete Formverläufe, nachgerade exquisit die Plastizität der dauerhaft blühenden Klangbilder.“
Opernwelt, Jürgen Otten, Mai 2022 (zu Manru an der Oper Halle)
„Dirigent Michael Wendeberg stellt das Musikalische kraftvoll in den Vordergrund.“
Concerti, André Sperber, 21.3.2022
„Im Vorspiel werden Orchester und Dirigent auf Zwischenvorhänge projiziert. Man kann also sehen, dass der fabelhafte Michael Wendeberg ohne Noten und Pult auskommt. Das Orchester, das sich ihn als GMD einmal sichern wird, kann sich glücklich schätzen – in Halle hat er den Status des Propheten im eigenen Land.“
nmz, Joachim Lange, 8.1.2022 (zu Tristan und Isolde an der Oper Halle)
„Denn die Staatskapelle Halle spielt in herausragender Form sowohl in den Details wie in den musikalischen Höhepunkten und in den großen Bögen – vom leisen ganz ruhigen Beginn des Vorspiels bis zum großartigen Liebestod – unter souveräner und äußerst sicherer Leitung des kommissarischen Chefdirigenten Michael Wendeberg (er wäre ein grandioser GMD), der die riesige Partitur auswendig dirigierte.“
Klassik begeistert (Blog), Guido Müller, 6.1.2022
„Die Staatskapelle spielte mit betörender Präzision und erfüllte mit Michael Wendeberg am Pult die besondere Herausforderung, den atmosphärischen Teil des Gesamtkunstwerkes beizusteuern, ganz hervorragend.“
Concerti, Joachim Lange, 19.9.2021 (zu Ein Sommernachtstraum an der Oper Halle)
„Dank Michael Wendeberg gibt es (endlich vollständig) das komplette Klavierwerk von Pierre Boulez zu bestaunen! Wendeberg hat es mit Unterstützung von Nicolas Hodges mit expressiver Detailverliebtheit und kristalliner Brillanz eingespielt – frühe pianistische Avantgarde als vollendete Klangbildhauerei."
nmz, Dirk Wieschollek, 4/2021 (zur CD Pierre Boulez: Constellation-Miroir - Sämtliche Klavierwerke)
„Michael Wendeberg und Nicolas Hodges gelingen durchgehend interessante Interpretationen, weil sie Stücken wirkliches Leben einhauchen. In den frühen Werken dringt sogar etwas Emotion in Wendebergs sensibles, singendes Spiel."
Pizzicato, Remy Franck, 18.2.2021
„Der Boulez-Spezialist und Dirigent Wendeberg, der noch selbst mit dem Komponisten arbeitete, gibt den Ton an, energisch, engagiert, tänzerisch.”
Tagesspiegel, Christiane Peitz, 21.10.2020 (zum Klavierduoabend mit Nicolas Hodges und Pierre Boulez‘ Structures
„Im Graben sorgte Michael Wendeberg für einen geschmeidigen, immer die Stimmen tragenden und anspornenden Orchesterklang, ohne dabei auf eine pointierte Nummernrevue zu schielen.”
nmz, Joachim Lange, 2.3.2020 (zu Don Giovanni an der Oper Halle)
„Aber ganz besonderen Wert legt Wendeberg auch auf die zarten und in sich gekehrten musikalischen Stellen dieser Oper. Diese musikalische Interpretation berührte.“
Klassik begeistert, Guido Müller, 29.2.2020
„Packend die Lesart von Michael Wendeberg, der Punktierungen schärfte, Steigerungen wirkungsvoll aufbaute und zugleich Raum für Ruhe und Einkehr ließ.“
Mitteldeutsche Zeitung, Johannes Killyen, 19.2.2020
Oper Halle | Janáčeks Klavierwerke | Sonate 1, X.
Michael Wendeberg @ Pierre Boulez Saal Berlin 2018
I. Stravinsky: Feuervogel
G. Verdi: Messa da Requiem | Oper Halle
Michael Wendeberg, Nicolas Hodges
destille, 2021, bm16