Marie Heeschen, Sopran
Antonio de Sarlo, Violine
Rafael Roth, Violine
Guillermo Turina, Cello
Felix Schönherr, Cembalo
Ein vielversprechendes Ensemble. Early Music Review 2019
Paper Kite, das sind die Sopranistin Marie Heeschen, der Cellist Guillermo Turina, der Cembalist Felix Schönherr und die Violinisten Antonio de Sarlo und Rafael Roth. Alle spezialisiert in der historischen Aufführungspraxis, haben sie sich zum Ziel gesetzt, das weniger bekannte Kantatenrepertoire des deutschen und italienischen Barocks wiederzubeleben. Lebendige und mitreißende Interpretationen zeichnen die Gruppe dabei im Besonderen aus.
Das Ensemble ist regelmäßig bei internationalen Festivals zu Gast, u.a. beim Utrecht Oude Muziek Festival, dem MA Festival Brugge sowie dem Rundale Festival in Riga. Des Weiteren war Paper Kite u.a. bereits am Händelhaus in Halle sowie in der Stiftskirche Stuttgart zu Konzerten eingeladen.
2017 ist die erste CD felice un tempo des 2013 mit dem Biagio-Marini-Preis ausgezeichneten Ensembles bei Coviello Classics erschienen. Neben einer Weltersteinspielung von Giovanni Legrenzi erklingen hier Sonaten und Kantaten von Giovanni Bononcini und Domenico Scarlatti. Das neu eingespielte Programm Abend-Andacht mit Werken aus der Zeit des 30-jährigen Krieges erschien 2021, ebenfalls bei Coviello Classics.
Für das Jahr 2025 produziert Paper Kite eine weitere CD bei Coviello Classics mit Sopran-Solokantaten von Alessandro Scarlatti zum 300. Todestag des Komponisten: Spacca Napoli, ital. „spaccare“ – „spalten“. Alessandro Scarlatti, vor 300 Jahren in Neapel gestorben, prägte einen neuen Opernstil, den auch G.F. Händel während seiner Studien in Italien für seine Opern übernommen hat. Diese Kantaten stehen genau auf dem Wendepunkt zwischen altem und neuen Stil und spalteten die Opern- und Musikszene, nicht nur in Neapel. Die Kantaten beinhalten ein scheinbar unerschöpfliches Repertoire an Ideen. Vom frühbarocken Lamento, virtuosen Koloraturarien und fast volksliedhaftem, tänzerischen Strophenlied kann man hier hörend und genießend dem Lauf der Kompositionsgeschichte folgen.
Seinen Namen entlehnt Paper Kite einem polemischen Brief des britischen Gelehrten Samuel Johnson an Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1755. Unerreichbar sei er eigentlich, der große Komponist oben in seinen Wolkengemächern, heißt es darin. Mit einem Papierdrachen jedoch könne es wohl gelingen, so hoch er auch fliegen möge. Diesem Bild folgend, geht es auch für das Ensemble hoch hinaus, schwerelos und frei, auf der Suche nach Entlegenem.
Alle Mitglieder von Papert Kite besuchten renommierte europäische Musikhochschulen und spezialisierten sich in der historischen Aufführungspraxis. Wichtige Impulse erhielten sie zudem in der Zusammenarbeit mit Amandine Beyer, Jill Feldman, Michael Borgstede und Kris Verhelst.