In drei Etappen im Mai, Juni und September wurden die Eifelorte Bad Münstereifel, Nettersheim und Kronenburg durch unterschiedliche Projekte zum Thema ANFANG vernetzt. Die Installation Nuqta- the beginning der renommierten japanischen Künstlerin Chiharu Shiota gab den zentralen Impuls. Sie war gleichzeitig Kunstwerk, Konzertbühne und Begegnungsraum von internationalen Künstler:innen aus Musik und Bildender Kunst, örtlichen Kunstakteur:innen, Bürger:innen und Publikum.
Der Initiator und Künstlerische Leiter des Festivals Prof. Jeremias Schwarzer erläutert das innovative Konzept des interdisziplinären Musik- und Kunstfestivals: „Unser Ausgangspunkt für TRANSIENT ist, die lokalen Communities in kreative Prozesse und Kollaborationen mit internationalen Künstler:innen weitab der gängigen Festivals und Festivalformate einzubinden. Zentrale gesellschaftliche Themen werden aufgegriffen und mittels zeitgenössischer Kunst in kreativen Ausdrucksformen kommuniziert – ein partizipatives ‚Storytelling‘ von in Krisenzeiten relevanten Anliegen.“
Die Aktivitäten in Bad Münstereifel vom 10. bis 16. Mai bildeten „Das Labor“, denn ein Publikum war aus bekannten Gründen nicht zugelassen. Ziel war eine intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit den örtlichen Akteur:innen in Schulprojekten, Workshops und gefilmten Aktionen im öffentlichen Raum. Die Premiere von Nuqta- the beginning war im Live Streaming auf transientimpuls.com zu sehen.
Zweiter Installationsort war vom 21. bis 27. Juni Nettersheim mit dem Schwerpunktthema „Das Dorffest“, das allen Mitgliedern der Gemeinde zur Teilnahme offenstand. In der gesamten Stadt wurden künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum zusammen mit der örtlichen community durchgeführt.
Als Abschluss war die Installation Nuqta- the beginning vom 6. bis 12. September in Kronenburg zu erleben. Die Künstlerin Chiharu Shiota wurde hier thematisch ins Zentrum gerückt und mit einer zusätzlichen Ausstellung vom 10. – 12. September gewürdigt. Gleichzeitig waren Beiträge aus allen drei Orten im öffentlichen Raum zu sehen.
Die Mitglieder des TRANSIENT Interdisciplinary Research Ensemble bespielten die Installation und entwickelten Projekte an den jeweiligen Festivalorten. Das interdisziplinäre Ensemble bestand aus Musiker:innen und Künstler:innen verschiedener Disziplinen. TRANSIENT Fellows 2021 waren Neus Estarellas Calderón (Klavier), Vanessa Porter (Percussion), Jeremias Schwarzer (Blockflöte), Chiharu Shiota (Installation), Olivia Stahn (Gesang), Samir Odeh- Tamimi (Komponist), Ilka Seifert und Folkert Uhde (Konzertdesign).
Die drei jungen Musiker:innen Valerie Fritz (Violoncello), Alexandra Vildosola (Gesang) und Vincent Stange (Transmediale Komposition) wurden als Junior Fellows für die TRANSIENT Academy ausgewählt. Sie wirkten als Interpret:innen in den Perfomances mit und entwickelten eigenständige künstlerische Konzepte vor Ort.
Ein wichtiger virtueller Ort des TRANSIENT Impulsfestivals 2021 ist die Bibliothek der Ideen auf der Website des Festivals. Sie dient als Kreativspeicher und Präsentationsraum und dokumentiert die Zusammenarbeit mit den Partner:innen vor Ort. Projekte von Schulklassen, die Blogs der Junior Fellows, die ihre eigenständigen Projekte hier präsentieren, und Dokumentationen von Präsentationen im öffentlichen Raum bilden einen digitalen Resonanzraum. Verbunden über QR-Codes mit den realen Orten der Festivalaktivitäten bietet die Bibliothek der Ideen zahlreiche Potenziale und Anknüpfungspunkte.