Zahlreiche, teils sehr persönliche Nachrufe würdigen das Leben und Schaffen des im Februar 2023 verstorbenen Friedrich Cerha.

„Cerha beließ es nicht dabei, die Verhältnisse zu kritisieren, sondern gab vielfach Impulse, sie zu verändern“, schreibt die Tageszeitung Der Standard und betont damit die politische Dimension in Friedrich Cerhas künstlerischem Handeln, die auch in der Kleinen Zeitung anklingt: „Musik machen war für ihn wie atmen […] Als Komponist, Dirigent und Wissenschaftler bewies Cerha stets offene Ohren und offenen Geist, mit Feinschliff schärfte er seine markante Klangsprache, dachte und handelte unangepasst und politisch kritisch.“

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt: „Einen „wienerischen Untertreiber“ hat ihn sein ungarischer Kollege György Ligeti einmal genannt, mit austriakischer Lust am Sprach-Drahtseilakt das Paradoxon von kleiner Allüre und großer Wirkung pointierend. […] Ein untertreibender Umtreiber also, in der Nachfolge von Franz Liszt und Ferruccio Busoni – als Komponist, Interpret, Lehrer, Schriftsteller, Bild-Künstler, Vermittler, Innovator.“

In der Neuen Zürcher Zeitung heißt es: „Friedrich Cerha hat die Musik erneuert wie wenige und zugleich wieder zurückgebunden in die menschlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse.“

Auch Institutionen und künstlerische Partner gedenken des Komponisten. „Unvergesslich sind seine Akribie für das Detail und die vollkommene Hingabe an Klangschönheit, die auch in den unwirtlichsten Territorien Neuer Musik zu greifen hatte“, schreibt das Klangforum Wien über seinen „maßgeblichen Wegbegleiter, Förderer und Inspirator“. Und von Seiten der Salzburger Festspiele heißt es: „Diese Neugierde, diese Offenheit und diese Ablehnung aller unreflektierten Dogmen war der Schlüssel zur ungebrochenen Aktualität seiner Musik.“ 

weitere Nachrufe:

New York Times
Süddeutsche Zeitung
br Klassik
ORF
Kurier
Internationale Hanns Eisler Gesellschaft

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